Hirsch Wolofsky

Hirsch Wolofsky war ein jiddischer Autor und Publizist, 1878 in Szydłowiec im Süden Polens geboren. Seine Familie waren Chassidim. Wolofsky wurde früh Waise und wanderte zu seinen Brüdern nach Kanada aus, in die große jüdische Gemeinde Montreals.

Mit Keneder Adler קענעדער אדלער gründete Wolofsky die erste kanadische jiddische Tageszeitung, für die er auch selbst schrieb und außerdem drei Bücher herausgab.

Über sein Buch Mayn Lebns Rayze, von Pierre Anctil ins Französische übersetzt, ISBN 9782894481493 siehe hier: septentrion.qc.ca

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AM Klein übersetzte das Buch ins Englische. Hier kann man die englische Ausgabe kostenlos downloaden, das Portrait ist aus dem Buch.

Hirsch Wolofsky starb 1949.

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Sheindl Franzus-Garfinkel

Sheyndl Frantsuzski-Garfinkel war eine jiddische Schriftstellerin und Ärztin, 1899 in Bershad, Ukraine geboren. Studium in Odessa, Aufenthalt in Belz. 1922 wanderte sie mit ihrem Mann nach Kanada aus. Mit dreißig begann sie, auf Jiddisch zu schreiben. Sie starb 1957 in Montréal.

Bücher:

  • Rokhl, a novelle. Montréal 1942. (Halbautobiographischer Roman).
  • Erev oktober, roman in tsvey teyln. Montréal 1947.
  • Aliloteha shel tova.

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Abraham Aaron Roback

Jiddischer Autor, Linguist und promovierter Psychologe, 1890 in Goniądz, Russisches Reich, heute Polen geboren.

1892 wanderte die Familie nach Kanada aus. Roback erhielt eine jüdische und eine weltliche Ausbildung.

Sein besonderes Anliegen war die jiddische Sprache. Er richtete an der Harvard University eine jiddische Bibliothek ein und gab an der University of Massachusetts den ersten Kurs für jiddische Literatur in den USA.

Als jiddischer Autor schrieb Roback für jiddische Zeitungen über Kultur und Literatur und ein Buch über Abraham Goldfaden . Er war Mitglied beim YIVO und veröffentlichte u.a. ‚The Story of Yiddish literature‘. Roback starb 1965 in Cambridge.

Portrait Yiddish Leksikon

Chava Rosenfarb

חוה ראָזענפֿאַרב

Chava Rosenfarb, geboren 1923 in Łódź in Polen, war eine jiddische Schriftstellerin und Holocaustüberlebende. Schon als Kind begann sie zu schreiben.

Sie und ihre Familie waren im Ghetto von Łódź, da schrieb sie fortwährend Gedichte. Ein anderer Ghetto-Dichter, Simcha-Bunim Shayevitch, wurde ihr Mentor. Chava und ihre Familie kamen in die Konzentrationslager Auschwitz und Bergen-Belsen. Das wurde das Thema ihrer Bücher, das sie fiktional verarbeitete. Berühmt ist ihr dreibändiger Roman ‚Der boym fun lebn‘ aus dem Ghetto von Łódź. Sie schrieb auch jiddische Kurzgeschichten, wurde mit dem Itzik Manger-Preis ausgezeichnet. Nach der Befreiung irrte sie staatenlos durch Europa und ging schließlich nach Montréal. Chava Rosenfarb starb 2011.

Über das Buch in Tablet : Klick

Portrait chavarosenfarb.com

Übersetzung Miguela Apfeldorf

Ruth Wisse

Geborene Roskies, ist Professorin für Jiddische Literatur an der Harvard University.

Ruth Wisse wurde 1936 in Czernowitz geboren, derzeit Rumänien. Ihre Familie emigrierte 1940 nach Kanada. In ihrem Haus wurde nur Jiddisch gesprochen. Und da war es auch, wo sich jiddische Größen trafen, die Gänsehaut und Wehmut erzeugen. Isaac B. Singer, Melekh Ravitch, Itzik Manger, Avrom Sutzkever, Rachel Korn gingen bei den Roskies ein und aus.

Ein Schlüsselerlebnis im Leben von Ruth Wisse war die Begegnung mit Avrom Sutzkever. Durch ihn entschied sie sich, Jiddisch zu studieren. Sie studierte bei Max Weinreich und seinem Sohn Uriel. Max Weinreich vermittelte ihr sein ganzes Wissen und Erleben aus seiner jiddischen Vergangenheit in Wilna.

Ab 1968 lehrte Ruth Wisse selbst Jiddisch, und das mit einer solchen Inbrunst, daß ihre Studenten von ihrer Leidenschaft infiziert werden. Sie ist komplett von der jiddischen Literatur fasziniert. Sie unterrichtete auch charedische Frauen in jiddischer Literatur, Frauen, die Jiddisch als Alltags-, aber nicht als literarische Sprache kannten.

Ruth Wisse bedauert, daß Jiddisch „aus der gesamten Erfahrung des jüdischen Volkes herausgenommen wurde.“ Mit ihrer Arbeit trägt sie dazu bei, diese Wunde zu kitten. Denn, so sagt sie, „Jiddisch ist ein Schlüssel zum Wesen des jüdischen Volkes.“

Werke 
The IL Peretz Reader 
A Little Love in Big Manhattan 
The Best of Sholom Aleichem 
A Shtetl und andere jiddische Novellen 
The Penguin Book of Modern Yiddish Verse

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Susanne Klingenstein 

Foto maxraskin.com 

Abraham Golomb

Jiddischer Schriftsteller, Pädagoge und Publizist, 1888 im heutigen Litauen geboren, damals Russisches Reich. Ausbildung in der Jeschiwa und an der Uni Kiew. Arbeit als Lehrer in Palästina, lebte u.a. in Kanada, gründete in Mexiko Stadt die I.L. Perez Schule. Golomb gehörte zur pädagogischen und psychologischen Abteilung von YIVO Wilna. Golomb starb 1982 in Los Angeles.

Neben der Pädagogik hatten seine Schriften das Fortbestehen des Judentums zum Inhalt, und zwar durch die gemeinsamen Erfahrungen in der Diaspora und die jüdischen Bräuche, die es zusammenhält.

Er wollte, daß Jiddisch und Hebräisch gleichermaßen Sprache der Juden sei, fand, daß Jiddisch ebenso geheiligt werden müsse wie Hebräisch

Werkbeispiele anderer Themen:

  • Kindheitserinnerungen:
  • Wie aus einem Fisch ein Frosch wurde.
  • Das erste Mal im Wald.
  • Ewige Wege eines ewigen Volkes.

Bild
לקסיקון הספרות העברית החדשה

Ruben Ben Mordechai Brainin

Jiddischer und hebräischer Schriftsteller, Publizist und Übersetzer, der schließlich wegen seines Engagements für das autonome jüdische Birobidschan im östlichsten Russland nur noch auf Jiddisch schrieb. Birobidschan hat bis heute eine eigene jiddische Zeitung und Unterricht auf Jiddisch an den Schulen.

Geboren wurde Brainin 1862 in Ljady, heute Belarus. Traditionelle jüdische Erziehung, Mathematik- und Philosophie-Studium, Mitarbeiter und Herausgeber vieler jiddischer Blätter, wo auch immer er lebte, in Wien, Kanada und New York, wo er 1939 starb.

Brainin schrieb über Perez Smolenskin (hebräischer Schriftsteller und Publizist), Tolstoj, Nietzsche, Ibsen, den Gaon von Wilna, Theodor Herzl und viele andere. Es soll hunderte biographische Skizzen von ihm geben.

Melech Ravitch

Der jiddische Schriftsteller und Literaturhistoriker Melech Ravitch hieß eigentlich Zechariah Choneh Bergner. Er wurde 1893 in Radymno, Galizien, heute Polen, geboren. Seine Mutter, Hinde Bergner, hat auch geschrieben. Die Czernowitzer Sprachkonferenz animierte ihn, jiddische Gedichte und Essays zu schreiben.

1921 ging er nach Warschau, er gehörte zu der jiddischen Dichtergruppe ‚Di Chaliastre‘, war Mitbegründer der Zeitschrift ‚Literarishe bleter‘ und des jiddischen PEN-Clubs.

Ravitch war in Australien, Argentinien, Mexiko , New York City und Israel, dann ließ er sich in Montréal nieder und schrieb zwanzig Bücher.

Seine tausend Seiten-Autobiographie:
Dos mayse-bukh fun mayn lebn.
Seine Lebensgeschichte und die des jüdischen Schriftsteller- und Kulturlebens von Galizien, Wien und Warschau über 1000 Seiten. Der Otto Müller Verlag hat eine Auswahl auf Deutsch herausgebracht, etwa ein Fünftel, und sich für Ravitchs Zeit in Wien entschieden. Er schreibt auch einiges über seine Familie. Diese deutsche Ausgabe hört da auf, als Ravitch sich entschließt, Wien zu verlassen, wo er sich als Bankangestellter langweilt, und nach Warschau zu gehen, wo das jiddische Dichterleben brodelt, besonders in der Tłomackie 13, Sitz des Jiddischen Schriftsteller- und Journalistenverbands.
Seine Riesenbiographie über jiddische Schriftsteller, die er selbst kannte und sehr lebhaft über sie berichtet, voller Anekdoten und persönlicher Erlebnisse: Mayn leksikon. 1945–1982. Und zahlreiche weitere Werke. Sein Sohn Josl Bergner wurde ein berühmter Maler. Von ihm stammt das Cover der deutschen Ausgabe. Melech Ravitch starb 1976 in Montréal.

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Rachel Korn

Rachel Korn war eine einflussreiche jiddische Dichterin, sie wurde 1898 in Galizien geboren. Anfangs schrieb sie auf Polnisch, später nur noch auf Jiddisch. Während der Kriegsjahre hielt sie sich in der Sowjetunion auf, ihre Familie wurde im Holocaust ermordet.

In Moskau wurde sie von Größen wie Perez Markisch und Dovid Bergelson als jiddische Schriftstellerin unterstützt, in Łódź in den jiddischen Schriftstellerverband gewählt.

1948 wanderte sie nach Montréal aus und galt dort als eine der führenden jiddischen Dichterinnen. Sie schrieb Gedichte, Essays und Erzählungen und erhielt zahlreiche Preise, u.a. den Itzik Manger Preis. Ihre Bücher wurden in mehrere Sprachen übersetzt. Rachel Korn starb 1982 in Montréal.

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Es gibt eine Untersuchung über die Korrespondenz zwischen Kadya Molodowsky und Rachel Korn aus den Jahren 1947-1972 von Zelda Kahn Newman.

Bild Wikimedia

Rokhl Korn spricht ein eigenes Gedicht.

Ida Maze

Ida Maze war eine jiddische Dichterin, geboren 1893 in Ugli, Nähe Minsk, Russ. Reich, heute Belarus. Sie und ihre Familie wanderten nach New York und später nach Montreal aus. Nachdem ihr Sohn starb, begann sie, Gedichte zu schreiben. Sie schrieb einen autobiographischen Roman, war Mitherausgeberin einer Zeitschrift und Leiterin eines literarischen Salons jiddischer Schriftsteller („Mutter jiddischer Schriftsteller“), unter denen sich viele Flüchtlinge aus Europa befanden. Ida Maze starb 1962 in Montréal.

Gedichtbände:
A mame (1931)
Lider far kinder (1936)
Naye lider (1941)
Vaksn mayne kinderlekh: muter un kinderlider (1954)

'Dinah: oytobyografishe dertseylung':
Posthum veröffentlicht, ein autobiografischer Roman. Dinah ist eine von Schönheit und Leid durchzogene Pastorale und ein Bildungsroman aus der Sicht eines jungen Mädchens. Mazes gleichnamige Heldin, die vollständig im heutigen Weißrussland spielt, wird von ihrem Hunger nach Lernen, ihrer Verbindung zu Familie und Gemeinschaft und ihrer Liebe zur Natur angetrieben. (Verlagstext).

Portrait Wikipedia

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