Arn Glants-Leyeles

Arn Glants-Leyeles war ein bedeutender jiddischer Lehrer, Schriftsteller, Übersetzer und Dichter, 1889 in der Nähe von Warschau geboren. Er erhielt eine jüdische Ausbildung, studierte Literatur und war in der Zionistischen Sozialistischen Partei.

1909 ging Glants-Leyeles in die USA, studierte weiter Literatur und unterrichtete Jiddisch und Literatur. Er kämpfte um das Ansehen der jiddischen Sprache und war Mitbegründer der ersten jiddischen Schule in New York. Er war dort auch Lehrer und an der Gründung weiterer jiddischer Schulen beteiligt.

Glants-Leyeles war Präsident des jiddischen PEN-Club und Mitarbeiter bei Der tog, wo er u.a. Theaterkritiken schrieb.

Sein erster Gedichtband, ‚Labyrinth‘, erschien 1918. Glants-Leyeles war einer der Gründer der introspektiven Bewegung ‚In Zich‘: Er schrieb über sein Innenleben. Sein zweites Buch: ‚Junger Herbst‘. Er schrieb weitere Werke. Nach dem Krieg: ‚Ein Jude auf See‘ über die jüdische Katastrophe. 1963 ‚Amerike un ikh‘, ein „Lobgesang eines dankbaren Einwanderers“. [in geveb].

Shmuel Niger schrieb über ihn, er hätte die jiddische poetische Sprache modernisiert. Glants-Leyeles starb 1966.

Prosa schrieb er unter A. Glanz
Verse unter A. Leyeles

„Jiddische Dichter, meine engsten Brüder
Brüder des gleichen Jochs und der gleichen Einsamkeit
Der gleiche Verlust und die gleiche Tragödie –
ich schreibe dir diese Zeilen, dieses Lied der Lieder.“
Aus „Tsu aykh dikhter yidishe“

נאך א מאנוסקריפּט, און נאך א מאנוסקריפּט,
געוויקלט, געבונדן, פארקניפּט
אוחיוח אין אוחיוח פארליבט.
A. Leyeles, aus: ‚Der G’tt Israels‘

Hier zu hören: https://m.soundcloud.com/in-geveb/nokh-a-manuskript

Aaron Glanz-Leyeles liest aus seiner Arbeit und wird von Abraham Tabachnick interviewt: Klick

Quellen Yiddish Leksikon, Bild ebd.
encyclopedia.com
In geveb (empfehlenswert!): https://ingeveb.org/blog/the-virtuoso-of-loneliness-a-brief-invitation-to-leyeles

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Shmuel Rosin

Der jiddische Schriftsteller Shmuel Rosin wurde 1890 in Shumyachi in Russland geboren. Traditionelle jüdische Ausbildung und Erziehung. Er interessierte sich aber schon mit 14 für Politik und trat dem BUND bei, dann der Zionistischen Sozialistischen Partei.

Rosin verdiente seinen Lebensunterhalt als Maler und Klempner. Mit 20 begann er, Gedichte zu schreiben und Erzählungen über das Arbeitsleben, die Revolution und den Bürgerkrieg. Seine Schriften erschienen in zahlreichen jiddischen Zeitungen und Anthologien. Er wurde Mitglied im Zirkel jiddischer Schriftsteller und Künstler in Moskau.

1941, als die Nazis die Sowjetunion überfielen, ging Rosin freiwillig zur Roten Armee und starb noch im selben Jahr.

Samuel Niger

Jiddischer Schriftsteller und bedeutender Literaturkritiker. Er schrieb Werke über die klassischen jiddischen Schriftsteller I.L. Perez, Scholem Alejchem, Mendele Mojcher Sforim, ein Lexikon über jiddische Literatur u.a.m.

Samuel Niger wurde 1883 in der Nähe von Minsk geboren, heute Belarus, und streng jüdisch erzogen. Auch er war Mitbegründer der Zionistisch-Sozialistischen Partei, wurde verhaftet und gefoltert, konnte aber nach New York gehen, widmete sich ganz der jiddischen Literaturkritik und arbeitete beim YIVO. Samuel Niger starb 1955.

Mehr im Center for Jewish History und bei der Jewish Virtuel Library

Moshe Litwakow

1875 in Tscherkassy geboren, heute Ukraine. Jiddischer Schriftsteller, Publizist, Literaturkritiker und Literaturhistoriker.

Litwakow unterbrach seine traditionelle jüdische Ausbildung und studierte Literatur, Philosophie und Geschichte an der Pariser Sorbonne. Nach dem Studium kehrte er nach Russland zurück. Er war einer der Gründer der Zionistischen Sozialistischen Arbeiterpartei.

Litwakow war für die jiddische Kultur zuständig, Arno Lustiger nennt ihn ‚eine Art jiddischer Kulturzar‘. Später wurde er Mitglied der KP, Lustiger nennt ihn einen fanatischen Kommunisten. Litwakow wurde Chefredakteur der parteioffiziellen Zeitung Der Emes. Lustiger erklärt Litwakow als mitverantwortlich für die Zerstörung der jüdischen Religion, ihren Einrichtungen, die Verfolgung der Rabbiner u.v.a.m. durch seine strikte Einhaltung der Parteilinie in der Zeitung.

Er war Dozent für jüdische Literatur an der Moskauer Universität, denunzierte laut Lustiger Kollegen und war für zahlreiche Verhaftungen verantwortlich.

1937 wurde Litwakow aufgrund einer Denunziation, er sei ein ’schrecklicher Terrorist‘ im Zuge der stalinistischen Säuberungen selber verhaftet und starb 1939 im Gulag oder wurde in Minsk erschossen.

Quelle, auch Bild: Arno Lustiger, Stalin und die Juden.