Mikhail Alexandrovich

Geboren 1914 in Bērzpils, heute Lettland. Ein jüdischer Tenor, Kantor und Volkssänger, der seit seinem 9. Lebensjahr, 75 Jahre lang, Konzerte gab. Er sang Jiddisch, Russisch, Hebräisch.

Studium am Rigaer Konservatorium, Kantor in den Synagogen Rigas, Manchesters und Kaunas‘.

Fast seine ganze Familie und die seiner Frau wurden im Holocaust ermordet. Nachdem er mit internationaler Unterstützung, auch von Golda Meir, endlich ausreisen durfte, lebte er in Israel, in den USA und Deutschland, wo er 1990 starb. Seine Aufnahmen erreichen Millionenauflagen.

Foto melody.su

Video: Shpil zhe mir a lidele in yidish. 
Gesang: Mikhail Alexandrovich
Text: Josef Kotliar 
Musik: Henech Kon  

Mikhail Alexandrovich: Shpil zhe mir a lidele in yidish.

Max Weinreich

Max Weinreich war ein jiddischer Literaturwissenschaftler und Publizist und bedeutend für die jiddische Sprache. Er war jiddischer Linguist, Übersetzer ins Jiddische, Professor für Jiddisch am City College in New York und Mitbegründer von YIVO (Yiddish Research Institute).

Weinreich wurde 1894 in Kuldīga, Russisches Reich, heute Lettland, geboren, wuchs deutschsprachig auf und beschäftigte sich von Jugend an mit Jiddisch. Schule und Studium in Wilna und St. Petersburg. Gleich sein erstes Buch schrieb er auf Jiddisch und für den Forverts oft unter dem Pseudonym Sore Brener. Als 1925 das YIVO gegründet wurde, befand es sich in Weinreichs Wohnung, er leitete es von 1925-1939. Es verlegte seinen Sitz bald nach New York, Weinreich emigrierte 1939.

Er veröffentlichte unzählige Schriften zur jiddischen Sprachwissenschaft, sein Anliegen war dabei immer das Bewahren der jiddischen Identität. Er hatte eine puristische Einstellung zum Jiddischen, lehnte Lehnwörter ab. Sein Sohn Uriel Weinreich war Herausgeber des bekannten ‚Modern Yiddish-English English-Yiddish Dictionary‘. Max Weinreich starb 1969 in New York.

Bild jewage.org/wiki

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Zelig Kalmanowitsch

Zelig Kalmanowitsch war ein jüdischer Philologe, Publizist, jiddischer Linguist, Übersetzer ins Jiddische und einer der ersten Direktoren von YIVO. Er übersetzte u.a. Simon Dubnow ‚Algemeyne idishe geshikhte fun di eltste tsaytn biz der nayer tsayt‘ 4 Bände, Max Brod und ‚Der brave Soldat Schwejk‘.

Geboren wurde er 1885 in Kuldīga, Russisches Kaiserreich, heute Lettland. Traditionelle jüdische Ausbildung in Jeschiwa. Studium Philologie, Psychologie, Nationalökonomie. Dozent für Jiddisch in Minsk. Er lebte in Berlin und Riga, arbeitete als Lehrer und war Herausgeber der Zeitung Nayes.

1941 Deportation ins Wilnaer Ghetto, wo er – wie Abraham Sutzkever – ein Tagebuch schrieb. Und Abraham Sutzkever war es, der dieses Tagebuch fand. Kalmanovich kam ins KZ Vaivara und starb 1943, seine Frau Rivka wurde ermordet, ihr gemeinsamer Sohn konnte nach Palästina emigrieren.

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