Elieser Steinbarg

Der jiddische Fabeldichter, Lehrer und Schuldirektor Elieser Steinbarg wurde 1880 in Lipcani, Bessarabien, Russ. Reich, heute Republik Moldau, geboren.

Auch Yankev Shternberg und sein Cousin Yehuda Steinberg stammen aus Lipcani.

Steinbarg lebte in Czernowitz, Bukarest und Rio de Janeiro. Er verfasste Fabeln, eine jiddische („Alef-beys“) und eine hebräische („Alfon“) Kinderfibel, leitete das jiddische Kindertheater und in Rio die Scholem-Alejchem Schule, in der nach seinem Tod die Kinderbücherei ‚E. Steinbarg‘ eröffnet wurde. Er übersetzte Werke von Bialik ins Jiddische. Steinbarg starb 1932 in Czernowitz.

Josef Burg, einer der letzten jiddischen Schriftsteller von Czernowitz, sagte, er sei durch Steinbarg Schriftsteller geworden. (In: Irrfahrten. Ein osteuropäisches Leben).

„Kurzbeschreibung des Verlags [zu ‚Der Regenbogen‘]:
Elieser Steinbarg ist der wohl eigenwilligste Fabeldichter der europäischen Moderne. Seine Tiere, Pflanzen, Gegenstände, Vokale und Satzzeichen sprechen, streiten und agieren unterhaltsam und folgerichtig. Die Welt wird hier nicht banalisiert, sondern höchst geistvoll in ihrer ganzen Komplexität und Widersprüchlichkeit gezeigt, auf Wertung und moralischen Zeigefinger verzichtet.“

Ausführlich und empfehlenswert zu seinen Werken bei YIVO

Portrait: Czernowitz.de

Yankev Shternberg

Yankev Shternberg war ein jiddischer Dramatiker, Theaterregisseur, Dichter und Autor. Er wurde 1890 im Shtetl Lipcani, Bessarabien geboren, heute Moldawien.

Shternberg verfasste Gedichte, die in jiddischen Zeitungen in Polen, Rumänien, Bukarest, Moskau, Paris und in der von Abraham Sutzkever gegründeten literarischen Zeitschrift Di goldene kejt in Tel Aviv veröffentlicht wurden. Sutzkever nannte Shternberg einen „Visionär, einen Baudelaireschen Symbolisten.“

Shternberg war in Czernowitz und Bukarest tätig, dort gründete er das erste jiddische Revuetheater, für das er Theaterstücke und Musikkomödien schrieb. Er war auch zwei Jahre Direktor der Vilner Trupe. Er spielte eine große Rolle in der Theaterwelt Rumäniens, was aber in Moskau ohne Bedeutung blieb.

Shternberg war aktiv beim Jüdischen Antifaschistischen Komitee. Bei Kriegsausbruch ging er in die Sowjetunion. 1949 wurde er wegen „zionistischer und trotzkistischer Aktivitäten“ zu zehn Jahren Lager verurteilt. Shternberg starb 1973 in Moskau, als er schon die Einreiseerlaubnis für Israel hatte. Sein Grab liegt in Tel Aviv.

Untere Bilder Yiddish Book Center aus abgebildetem Titel. Bild oben jewishgen.org

Jehuda Steinberg

Jehuda Steinberg stammt aus einer chassidischen Familie und wurde 1863 in Lipcani, Bessarabien, Russ Reich, heute Moldawien geboren. Steinberg war Autodidakt und Zeit seines Lebens Lehrer. Er schrieb Kinderliteratur, hunderte von chassidischen Erzählungen, Kurzgeschichten und Legenden in Jiddisch und Hebräisch. Jehuda Steinberg starb 1908 in Odessa.

Bilder Wikipedia, Sammlungen Uni Frankfurt, imusic, ZVAB, amazon

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Moshe Altman

Jiddischer Schriftsteller und Übersetzer, 1890 in Lipcani, Bessarabien geboren, heute Moldawien. Traditionelle jüdische Erziehung. Er schrieb Erzählungen, Novellen, Dramen, Gedichte, Essays, zwei Theaterstücke, war Redakteur einer jiddischen Zeitung und beherrschte sechs Sprachen. Den Zweiten Weltkrieg überlebte Altman in der Sowjetunion, war Mitglied des Sowjetischen Schriftstellerverbandes. 1949 wurde er aufgrund von ‚jüdischem Nationalismus‘ verhaftet und zu 10 Jahren Sibirien verurteilt. Rehabilitierung 1955 als gebrochener Mann. Altman lebte danach bis zu seinem Tod 1981 in Czernowitz und arbeitete am jiddischen Theater. Als letzte Schikane verweigerte das sowjetische Regime ihm eine jüdische Beerdigung. Er wurde auf einem christlichen Friedhof bestattet.


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