Baruch Hager

Der Kurzgeschichten- und Memoirenschreiber Baruch/Borekh Hager wurde 1898 in Chudei, Oblast Czernowicz, Österreich-Ungarn, geboren, heute Ukraine. Sein Vater war Rabbiner, gehörte zur chassidischen Wyjnyzja-Dynastie.

Studium in Wien. Während des Holocaust wurde Hager ins KZ in Transnistrien deportiert, das er arbeitsunfähig überlebte. Er begann mit dem Schreiben. Seine Themen waren der Chassidismus und die Welt des Rebben.

Hager ging nach Paris. Freundschaft mit Paul Celan. 1952 Emigration nach Argentinien, wo er bei der AMIA (Israelitic Mutual Association of Argentina) wirkte.

Baruch Hager starb 1985 als Benedicto Hager in Buenos Aires. Sein Grab befindet sich auf dem Cementerio De Tablada.

Recuerdos de Baruj Haguer, un entrañable narrador sabático von Eliahu Toker: Klick

Wegen möglicher Namensverwechselungen:
Vater: Rebbe Yitschok Yaakov Dovid Hager 1866-1932.
Großvater: zweiter Rebbe von Wyjnyzja Baruch Hager, bekannt als Imrei Boruch 1845-1892.
Cousin: Rebbe von Siret , damals Haifa, Baruch Hager 1895-1963, bekannt als Mekor Baruch:

https://dailyzohar.com/tzadikim/729-Rabbi-Baruch-Hager

Quellen Wikipedia, Jiddish Leksikon und imperialtransilvania.com

Yiddish Book Center

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Alter Druyanov

אַלְתֶר דרוּיאָנוֹב

Alter Druyanov wurde 1860 in Druya, heute Belarus geboren. Die Hälfte der Bevölkerung von Druya war jüdisch. Im Holocaust wurde der größte Teil von ihnen ermordet.

Druyanovs Vater stammt aus einer Rabbiner-Familie, seine Mutter von bedeutenden Chassidim ab. Entsprechend absolvierte Druyanov eine religiöse Ausbildung und besuchte die Jeschiwa.

Druyanov war Schriftsteller, Publizist und Zionist. Er schrieb für die hebräische und jiddische Presse, arbeitete mit Bialik, lebte in Breslau, Odessa, Dwinsk, Palästina und Wilna und war Herausgeber von Ha Olam und Reshumot. Während des Ersten Weltkriegs begann er, auch auf Jiddisch zu schreiben.

1921 ging er endgültig nach Palästina und schrieb auf Jiddisch und Hebräisch. Druyanov starb 1938 in Tel Aviv.

Bücher

  • Zionismus in Polen
  • Sefer Tel Aviv (Hrsg. und Mitautor)
  • Ein dreibändiges Werk über die zionistische Bewegung
  • Eine dreibändige Anthologie mit jüdischen Witzen

Moyshe Sambatyon (Moshe Efrati)

משה סמבטיון / משה אפרתי

Auch unter dem Pseudonym Moyshe Krasnyanski, wurde 1910 in der heutigen Ukraine in eine chassidische Familie geboren. Jüdische Ausbildung trotz damaligem staatlichen Verbot und Ordination zum Rabbiner.

Flucht nach Usbekistan und nach dem Krieg nach Deutschland. Hier begann Sambatyon seinen elfbändigen Roman zu schreiben „A zekster velt-teyl“, über alles, was er erlebt und erlitten hat. Teilweise Veröffentlichungen in den jiddischen Zeitungen Unzer veg, Unzer vort und Yidishe shtime.

Emigration nach Paris, hier 1949-1953 Veröffentlichung aller elf Bände (Verleger T. Grohar). 1957 ging Sambatyon in die USA, anschließend nach Israel, wo A zekster velt-teyl von Avraham Kariv ins Hebräische übersetzt wurde und 1961-1963 in fünf Bänden unter dem Pseudonym Moshe Efrati erschien („Zerstörte Generationen. Ein Roman über das Leben der Juden in der Sowjetunion“). Sambatyon starb 1968.

Quelle Jiddisch Leksikon

Abb. Yiddish Book Center

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Moshe Pinchevsky

Jiddisches Theater auf der Corrientes in Buenos Aires. Quelle Yivo.

Moshe Pinchevsky war ein jiddischer Theaterschriftsteller und Lieddichter, 1894 in Bessarabien geboren. Chassidische Ausbildung und Besuch der Yeshiwa in Odessa.

1913 Auswanderung nach Argentinien. Er gilt als einer der Wegbereiter jiddischer Lyrik in Argentinien (Sol Liptzin). Zusammen mit Pinye Katz Herausgabe der jiddischen Zeitung Di jidishe tseytung.

1918 erschien mit seinem Liederbuch Tsvit die erste Veröffentlichung eines jiddischen Dichters in Argentinien.

Pinchevsky ging 1921 zurück nach Bessarabien. Später nach Sowjetrussland, dort veröffentlichte er Liedersammlungen und Theaterstücke. Er starb 1955.

Quelle Museum of Family History

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Hirsch Wolofsky

Hirsch Wolofsky war ein jiddischer Autor und Publizist, 1878 in Szydłowiec im Süden Polens geboren. Seine Familie waren Chassidim. Wolofsky wurde früh Waise und wanderte zu seinen Brüdern nach Kanada aus, in die große jüdische Gemeinde Montreals.

Mit Keneder Adler קענעדער אדלער gründete Wolofsky die erste kanadische jiddische Tageszeitung, für die er auch selbst schrieb und außerdem drei Bücher herausgab.

Über sein Buch Mayn Lebns Rayze, von Pierre Anctil ins Französische übersetzt, ISBN 9782894481493 siehe hier: septentrion.qc.ca

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AM Klein übersetzte das Buch ins Englische. Hier kann man die englische Ausgabe kostenlos downloaden, das Portrait ist aus dem Buch.

Hirsch Wolofsky starb 1949.

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Zishe Vaynper

זישע ווײַנפּער

Zise Vaynperlikh, literarischer Name Zishe Vaynper oder Weinper, wurde 1893 in Turijsk, Wolhynien, Ukraine geboren, dem Shtetl, aus dem auch die Olitzki Brüder stammen. Er war ein jiddischer Dichter, Schriftsteller, Lehrer, Zionist und Herausgeber der Zeitung דער אָנהייב

Vaynper wuchs in einem chassidischen Umfeld auf, erhielt eine traditionelle jüdische Ausbildung in einer chassidischen Synagoge und den Jeshiwot in Rowno und Brisk. Sein Vater war Kantor am Hof von Rebbe Leybenyu.

Als junger Mann begann er, sich mit weltlicher Literatur zu beschäftigen und jiddische Gedichte zu schreiben. Er zog nach Warschau, um dem jiddischen literarischen Zentrum nahe zu sein. 1913 ging er in die USA und schloss sich der Dichtergruppe ‚Di Yunge‘ an. Er veröffentlichte Gedichte und Geschichten, besonders über sein jiddisches Shtetl Turijsk, das durch den Holocaust für immer verloren ist.

Werke 
Pinye
Bay der Greblye
Raṭmya
Birebidschan
Eygns
Unṭerṿegns
Der bafrayṭer
Gildener hon
Dos Z. Ṿaynper-bukh 

Zishe Vaynper starb 1957.

Zum Weiterlesen und Gedichte

Quellen
Turijsk
Yiddish Leksikon, Bild ebd

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Zvi Kanar

צבי כּנר

Zvi Kanar ist ein jiddischsprachiger Schauspieler, Schriftsteller und Pantomime. Er wurde 1931 in Skalbmierz, Polen geboren. Seine Familie waren Chassidim. Im Krieg war Kanar in Ghettos interniert, in Częstochowa (fast die gesamte jüdische Bevölkerung Częstochowas wurde von den Nazis ausgelöscht), Płaszów, Skarżysko-Kamienna, Buchenwald, Staßfurt und auf dem Todesmarsch.

1946 ging Zvi Kanar nach Israel und lebte im Kibbuz. In den Fünfzigern studierte er Schauspiel und Pantomime in Tel Aviv und Paris, entwickelte seinen eigenen Stil und tourte durch Europa, die USA und Kanada.

Zvi Kanar schrieb auch Drehbücher und Bücher, z.B.
• Ikh un Lemekh
• Opgegebn broyt (Itzik Manger-Preis)
• A fish hot mikh nisht ayngeshlungen (Memoiren)
• דער קלאָון פון אוישוויץ (Der Clown aus Auschwitz) – Zum Download:
The National Authority for Yiddish Culture

Quelle http://norbertinum.pl/autor/212/Zwi-Kanar

Foto oben Wikipedia
Unten Pion (www.deviantart.com)
Buch eBay
galush65


Hirsh Leib Gotlib

Ein Publizist jiddischer und hebräischer Zeitungen in Ungarn, ein Dichter, Schriftsteller, Übersetzer und Volkssänger, 1829 in Ungarn geboren.

Sein Vater Joseph war Bänkelsänger, sein Großvater am Hof des chassidischen Rebben Moshe Teitelbaum tätig. Hirsch Leib sollte Rabbiner werden, aber er kam nach dem Vater und wurde neben seinen publizistischen Arbeiten Volkssänger, verfasste Gedichte und vertonte sie.

Gotlib studierte Deutsch und Hebräisch und übersetzte Goethe und Schiller. Er war Zionist und gab die erste zionistische Zeitung, ‚Zion‘, heraus und hielt Vorträge zum Thema. Gotlib starb 1930.

„1878 gab er HaSchemesch, die erste hebräischsprachige Wochenzeitung in Österreich-Ungarn heraus.“ (Wikipedia):

Bild oben Geni, unten Wikipedia.

Moyshe Gross

Auch Moshe Gross-Zimmerman. Ein jiddischer Schriftsteller aus Boryslaw, Galizien, heute Ukraine. Er wurde 1891 geboren, stammt aus einer chassidischen Familie. Moyshe lernte allein, in einer Shul in Drohobytsch.

1908 ging Moyshe Gross nach Wien, um zu studieren. 1917 begann er, auf Jiddisch zu schreiben, in galizischem Jiddisch. Er schrieb in verschiedenen jiddischen Zeitungen, die in Wien, Warschau und New York erschienen. Er schrieb auch im Forverts und gab eine eigene jiddische Zeitung heraus.

1937 oder 38 Auswanderung nach Israel, dort arbeitete er bei der Zeitung Davar und war Mitglied des Jüdischen Schriftstellerverbands von Israel. Er starb 1974 in Tel Aviv.

Unter seinen Büchern:
Jude unter Juden.
Das Wort, das wir schreiben.

Bilder Yiddish Book Center

Zisha Landau

Jiddischer Dichter, der zu der Dichtergruppe ‚Di Yunge‘ gehörte; eine Gruppe junger, lediger, armer jiddischer Dichter mit Hang zum Individualismus, die um 1900 nach Amerika auswanderten. Sie rebellierten gegen IL Perez‘ klassische Dichtung.

Landau wurde 1889 in Polen geboren. Großvater und Vater waren berühmte chassidische Rebbes. Landau wurde jüdisch und weltlich erzogen. Mit 17 ging er nach New York. Er lehnte die politische Dichtung ab, fühlte sich zur Schönen Dichtung hingezogen, und immer zur Wahrheit, zur „authentischen Poesie, einer tiefen emotionalen Erfahrung“ (Hyala Landau). Seine Werke wurden erst nach seinem Tod veröffentlicht, zu Lebzeiten lag ihm nichts daran. Landau übersetzte auch ins Jiddische, u.a. den berühmten Oblomow und englische Balladen.Wer mehr über ihn wissen möchte, lese den Text von Hyala Landau: Klick

Zisha Landau starb früh, 1937, mit 48 Jahren. Seinen frühen Tod hatte der sensible Dichter vorausgeahnt.

zchor.org

Zisha Landau: Gedichte