Shmuel Nadler

שמואל נאַדלער

Shmuel Nadler wurde 1908 in einem Shtetl nahe Lemberg geboren und erhielt eine jüdische Ausbildung. Seine Familie waren Chassidim.

1922 begann er, Artikel und Gedichte zu veröffentlichen, auf Aramäisch, Hebräisch und Jiddisch. 1933 ging Nadler nach Paris und schrieb seine Besht-symfoniye, eine Hommage an den Baal-Shem Tov.

Nadler verließ die religiöse Welt und schrieb für kommunistische Zeitungen und arbeitete im Widerstand. 1942 wurde er von den Nationalsozialisten verhaftet und ermordet.

Jiddish Leksikon und Tablet, Abb. Jiddish Leksikon

Zum Weiterlesen

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Hanan Ayalti (Khonan Klenbort)

ח. איאלטי

Der jiddische Dichter wurde 1910 in Sapotskin, Belarus geboren und erhielt eine jüdische Ausbildung.

1929 ging er als Pionier nach Palästina, 1933 nach Paris und studierte an der Sorbonne. 1936 arbeitete er in Spanien als Journalist und berichtete über den Spanischen Bürgerkrieg. 1940 lebte Ayalti in Südfrankreich. Internierung im KZ Vichy.

Ayalti ging 1944 nach Uruguay und war Mitwirkender an einem Hebräisch-Spanischen Wörterbuch, 1946 emigrierte er nach New York.

Er schrieb für verschiedene jiddische Zeitungen für Paris, New York, Montevideo, Buenos Aires, Montreal, Toronto, Mexiko, Melbourne: u.a. für den Forverts, Undser vort, Keneder adler. Er schrieb Romane und Erzählungen, z.B. Vater und Sohn; Das Hotel, das nicht existiert; Der Scheck und die Ewigkeit; Jiddische Sprichwörter.

In Vater und Sohn erzählt Ayalti die Überlebensgeschichte polnisch-jüdischer Einwanderer in Paris. Der Vater verliert sein Geschäft, der Sohn geht in den Widerstand. Der Roman entstand in Uruguay. Er erschien unter dem Titel Attendez-moi métro République auch auf Französisch. Das Foto des Dichters stammt aus dem Buch.

Ayalti starb 1992 in New York.

Quellen Jiddisch Leksikon, amazon

Yiddish Book Center

amazon

Lea Rudnicka

Eine jiddische Dichterin, geboren 1916 in Kalwarija, Russisches Reich, heute Litauen. Als die Deutschen einmarschierten, verdüsterten sich ihre Gedichte wie die Lebensbedingungen der Juden. Sie gehörte zu dem literarischen Kreis des Ghettos Wilna, der trotz der schweren Bedingungen künstlerisch sehr aktiv war. Sie gehörte auch zum Widerstand.

Für die Kinder, die durch die Erschießungen in Ponar zu Waisen geworden waren (Lea nahm selbst ein Waisenkind auf) schrieb sie das Wiegenlied ‚Vögel dösen auf den Zweigen‘.

„[…] Ich habe deinen Vater laufen sehen / Unter einem Steinhagel flog sein verwaister Schrei / über die Felder.“

Lea Rudnicka wurde von der Gestapo ermordet.

Bild discogs