Klara Segałowicz

Eine erfolgreiche jiddischsprachige Film- und Theater-Schauspielerin und kurz die Ehefrau des jiddischen Schriftstellers Zusman Segałowicz.

Klara Segałowicz wurde 1897 als Klara Borodino in Kiew geboren. Sie spielte zusammen mit Jonas Turkow die Hauptrollen in dem Film lamed wow למד וו.

Klara überlebte den Holocaust nicht. Sie kam ins Warschauer Ghetto und ins Gefängnis. 1943 wurde Klara Segałowicz erschossen.

Quelle wikidata

Diana Blumenfeld

Diana Blumenfeld war eine Schauspielerin des jiddischen Theaters und Sängerin jiddischer Lieder. Ihr Mann war der Regisseur und Schauspieler Jonas Turkow.

1903 wurde Diana Blumenfeld in Warschau geboren, Studium Schauspiel und Klavier.

Im Warschauer Ghetto gab der Dichter Mordechai Gebirtig ihr seine neu komponierten Lieder und sie sang sie im Ghetto. Nach der Liquidierung des Ghettos kam sie ins Konzentrationslager Majdanek. Andere Quellen sagen, sie und ihr Mann seien dem Ghetto entkommen. Sie überlebten, Mordechai Gebirtig wurde ermordet.

Diana Blumenfeld und Jonas Turkow, der Vorsitzender der jüdischen Schriftsteller, Journalisten und Schauspieler war, verließen Polen, als ihnen bewusst wurde, daß das osteuropäische Judentum zerstört war. Vorher tourten sie durch Polen und Diana sang für die Überlebenden. Nun sang sie in Nord- und Südamerika und in Israel. Sie starb 1961 in New York.

Quellen
'Music and the Holocaust': 

https://holocaustmusic.ort.org/places/ghettos/warsaw/diana-blumenfeld/

Bild discogs

Audiotracks der Stonehill Collection, gespielt von Diana Blumenfeld:

https://stonehilljewishsongs.wordpress.com/diana-blumenfeld/

Diana Blumenfeld und Ehemann Jonas Turkow.

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Yitskhok Turkow

Yitskhok Turkow ist einer der vier Turkow Brüder, 1906 in Warschau geboren.

1906-1970

Er begann mit 18 Jahren jiddisches Theater zu spielen, war Mitglied der Wandertruppe seines Bruders Zygmunt und Ida Kamińskas. Später spielte er in jiddischen Theatern, führte Regie, war Leiter und Autor, schrieb für die jiddische Presse und Theaterstücke, übersetzte ins Jiddische und schrieb ein Buch über das polnische Theater: ‚Yidish teater in Poyln‘.
Yitskhok Turkow starb wie sein Bruder Zygmunt 1970 in Tel Aviv.

Bild Yiddish Leksikon

Zygmunt Turkow

1896–1970

ZYGMUNT Turkow ist einer der vier Turkow Brüder. Zygmunt war Regisseur, Schauspieler und Dramaturg, 1896 in Warschau geboren. Er war mit Ida Kamińska verheiratet, Gründerin des Staatlichen Jüdischen Theaters Warschau.

Zygmunt gelang die Emigration nach Argentinien und 1940 nach Brasilien. Er war Mitbegründer des Teatro Nacional Brasileiro. 1952 ging er nach Israel. Wie sein Bruder Yitskhok starb er 1970 in Tel Aviv.

Jonas Turkow

1898-1988

Einer der vier Turkow Brüder. Jonas war jiddischsprachiger Autor, Regisseur, Schauspieler und Theaterleiter des jiddischen Theaters, 1898 in Warschau geboren.

Er gründete schon mit 18 Jahren zusammen mit seinem Bruder Zygmunt ein jiddisches Theater. Damit tourten sie durch Polen. Jonas leitete die jiddischen Theater in Kraków und Kaunas. Seine Frau war die jiddische Schauspielerin und Sängerin Diana Blumenfeld.

Im Warschauer Ghetto ging Jonas Turkow in den Untergrund, nach der Befreiung 1947 in die USA und schließlich nach Israel, wo er 1988 in Tel Aviv starb. Er schrieb Bücher über das Warschauer Ghetto.

Werke von JONAS Turkow (u.a.):
• Azoi iz es geven. (Über den Alltag im jüdischen Viertel Warschaus).
• In Kamf farn Lebn.
• Farloshene shtern.
• Nokh der befrayung – zikhroynes. (Nach der Befreiung - Erinnerungen).
Bild: 
Jonas Turkow in der Rolle des Films von Henryk Szaro (1925) Lamed wow למד וו 

Mehr: https://holocaustmusic.ort.org/places/ghettos/warsaw/turkovyonas/

Mark Turkow

1904-1983

Der jiddischsprachige Schriftsteller, Journalist und Publizist Mark Turkow, 1904 in Warschau geboren, ist einer der vier Turkow Brüder.

Die Brüder waren jiddischsprachige Schauspieler und Regisseure. Aber Mark Turkow ging einen anderen Weg. Er emigrierte schon 1939 nach Argentinien und entging damit dem größten Horror. Er wurde Schriftsteller und Journalist für Jiddisch und Spanisch und Publizist:

In Argentinien gab er die Buchreihe ‚Dos poylishe yidntum‘ heraus, für den ‚Zentralverband der Polnischen Juden in Argentinien‘. Das geschah als Denkmal für das vernichtete polnische Judentum. 175 Bände erschienen in Buenos Aires. Die Bücher sollen in nahezu allen jüdischen Haushalten zu finden gewesen sein. Argentinien war das südamerikanische Land mit den meisten emigrierten jüdischen Flüchtlingen. Die meisten lebten in Buenos Aires. Aber auch in anderen Ländern fanden sich die Bücher. Wikipedia hat alle 175 Bände aufgelistet.

1954 war Mark Turkow Repräsentant des Jüdischen Weltkongresses für Lateinamerika.

Das Dokumentations- und Informationszentrum zum argentinischen Judentum, das 1983 unter der Schirmherrschaft von AMIA gegründet wurde, ist nach Mark Turkow benannt.

(Die AMIA ist eine Zentrale der jüdischen Gemeinde in Buenos Aires).

Bild AMIA (Detail)

Ida Kaminska

Jiddischsprachige Schauspielerin. Ihre Mutter Esther Rachel Kamińska war Mitbegründerin des jiddischen Theaters. Beide Eltern waren Schauspieler und bedeutend im jiddischen Theater in Polen und Russland.

Geboren wurde Ida Kamińska 1899 in Odessa. Den Holocaust überlebte sie in der Sowjetunion. Nach dem Krieg kehrte sie nach Polen zurück und gründete in Warschau das Staatliche Jüdische Theater. Doch die Stimmung in Polen war antisemitisch und Ida Kamińska emigrierte 1968 nach Israel. Sie lebte immer auch in New York, wo sie am Broadway auftrat. Ida Kaminska starb 1980.

124 Theaterrollen
70 Theaterproduktionen
150 Theaterstücke Mitwirkung
58 Theaterstücke ins Jiddische übersetzt
65 Theaterstücke Regie geführt
Mémoiren: My Life, My Theater