Yitskhok Rudashevski, geb. 1927 in Wilna, war ein jiddischer Tagebuchschreiber aus dem Ghetto Wilna. Sein Vater war Setzer bei der jiddischen Zeitung ‚Vilner Tog‘. Obwohl die Familie sich versteckt hielt, wurde sie entdeckt und 1943 in den Wäldern von Ponar erschossen. Yitskhoks Cousine rettete das Tagebuch, sie ist die einzige Überlebende. Es wurde in viele Sprachen übersetzt. Yitskhok wurde keine 16 Jahre alt.
„Yitskhok Rudashevski schreibt vom Alltag im Ghetto, dem ständigen Hunger, den Gefahren der Essensbeschaffung, dem Schmuggel und den Razzien, der Kälte, weil Heizmaterial fehlt. Er berichtet vom verzweifelten Kampf um Arbeitsausweise, das Entsetzen beim Abtransport der für die Vernichtung bestimmten Menschen und er empört sich über das Auftreten der jüdischen Ghettopolizei:
»Plötzlich haben jüdische Polizisten neue offizielle Kopfbedeckungen aufgesetzt… Sie marschieren adrett im Gleichklang vorbei… Sie wirken wie Litauer: wie Häscher. Mich überkommt ein unangenehmes Gefühl. Ich hasse sie vom Grund meines Herzens, Ghettojuden in Uniform, und wie arrogant sie in Stiefeln ausschreiten, die sie beim Plündern gestohlen haben.«“ Deutschlandfunk Kultur
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