Fajwel Garfinkel

Der Dichter Fayvl (Felix) Garfinkel wurde 1896 in Łódź geboren. Er war Privatlehrer, Arbeiter, Kommunist. Anfangs schrieb er auf Deutsch, ab den Zwanziger Jahren auf Jiddisch.

Im Krieg sperrten die Nazis ihn in das Ghetto Łódź. Er schrieb weiter Gedichte und eine Chronik über das Ghetto. Garfinkel wurde 1944 in Auschwitz ermordet.

Bücher

  • Likht un shotn
  • Di klole, dramatishe poeme (Der Fluch, dramatisches Gedicht)
  • Bizn sof fun veg, poeme (Bis zum Ende der Straße, Gedicht)

Yiddish Leksikon

Raum der Namen

Shaye Shpigl

Der jiddische Dichter und Schriftsteller Yeshaye/ Isaiah Spiegel ist ein Holocaustüberlebender mehrerer Konzentrationslager, von Auschwitz und vom Ghetto Łódź, in dem er bereits Geschichten schrieb, von denen viele verloren gingen.

Shpigl wurde 1906 in Łódź geboren und wuchs traditionell jüdisch auf, wurde Lehrer für Jiddisch und Literatur.

Shpigls gesamte Familie wurde im Holocaust ermordet. Er ging 1951 nach Israel und schrieb Gedichte, Essays, Romane und überarbeitete seine geretteten Erzählungen aus dem Ghetto.

Shpigl starb 1990 in Israel.

Siehe auch https://ingeveb.org/articles/holocaust-literature-and-autorevision

https://www.encyclopedia.com/religion/encyclopedias-almanacs-transcripts-and-maps/spiegel-isaiah

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Chava Rosenfarb

חוה ראָזענפֿאַרב

Chava Rosenfarb, geboren 1923 in Łódź in Polen, war eine jiddische Schriftstellerin und Holocaustüberlebende. Schon als Kind begann sie zu schreiben.

Sie und ihre Familie waren im Ghetto von Łódź, da schrieb sie fortwährend Gedichte. Ein anderer Ghetto-Dichter, Simcha-Bunim Shayevitch, wurde ihr Mentor. Chava und ihre Familie kamen in die Konzentrationslager Auschwitz und Bergen-Belsen. Das wurde das Thema ihrer Bücher, das sie fiktional verarbeitete. Berühmt ist ihr dreibändiger Roman ‚Der boym fun lebn‘ aus dem Ghetto von Łódź. Sie schrieb auch jiddische Kurzgeschichten, wurde mit dem Itzik Manger-Preis ausgezeichnet. Nach der Befreiung irrte sie staatenlos durch Europa und ging schließlich nach Montréal. Chava Rosenfarb starb 2011.

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Portrait chavarosenfarb.com

Übersetzung Miguela Apfeldorf

Yankele Hershkowitz

(Jankiel Herszkowicz) jiddischer Liedtexter, Komponist und Straßensänger, 1910 in Opatov, Ostböhmen geboren, heute Tschechien. Kam 1940 ins Ghetto Łódź, hier schrieb und sang er sarkastische politische Lieder, die dem Überleben dienen sollten, kritisierte in ihnen den Judenältesten Chaim Rumkowski, Vorsitzender des Judenrats, der Verantwortliche für die Auswahl, wer deportiert wird (beschrieben von Steve Sem-Sandberg in seinem Roman ‚Die Elenden von Łódź‘).

1944 wird Hershkowitz nach Auschwitz deportiert und schreibt weiter Lieder und singt. 1945 Befreiung und Rückkehr nach Łódź. Aber der Antisemitismus in Polen war mit dem Ende des Krieges nicht vorbei. Hershkowitz verließen die seelischen Kräfte und nahm sich 1972 das Leben.

Das Foto ist von dem jüdischen Fotografen Mendel Grossmann, der das Leben in Łódź dokumentierte und auf dem Todesmarsch starb. Es zeigt, wie Hershkowitz im Ghetto seine Lieder vorträgt.

Lied von Yankele Hershkowitz

Miriam Ulinower

Die jiddische Schriftstellerin Miriam Ulinower wurde 1888 oder 1890 in Łódź geboren. Durch ein Treffen mit Scholem Alejchem soll sie zum Schreiben gekommen sein. Sie heiratete einen Mann aus chassidischer Familie und führte ein traditionell jüdisches Leben, was sie nicht am Schreiben hinderte.

Miriam Ulinower hatte Kontakt zu vielen Schriftstellern, auch später im Ghetto, in das sie und ihre Familie 1940 interniert wurden. Die Themen ihrer Werke sind tief religiös, handeln von der Gerechtigkeit G’ttes, dem Vertrauen in die Existenz, vom Shabbat und dem Shtetl als Ort jüdischen Lebens.

Nach Auflösung des Ghettos wurde die ganze Familie 1943 nach Auschwitz deportiert und sofort vergast. Ihre Manuskripte sind verloren gegangen. Aber die aus der Zeit vor dem Ghetto sind erhalten geblieben. Unter anderem gibt es eine jiddisch-französische Gesamtausgabe sowie Der Bobes Oytser, Großmutters Schatz, als jiddisch-hebräische Ausgabe und in Jiddisch im Yiddish Book Center.

Yitskhok Broyner

In Łódź schlossen sich jiddische Dichter und Künstler zu der Gruppe Yung-Yidish zusammen, die u.a. Yitzkhok Broyner gegründet hatte. Broyner wurde 1889 in Łódź geboren, erhielt eine jüdische und eine weltliche Ausbildung. Er studierte Malerei und war im Theater Ararat beschäftigt. Ab 1919 veröffentlichte er jiddische Artikel. Als er ins Ghetto kam, komponierte er Musik und schrieb jiddische Lieder.

Yitzkhok Broyner wurde in Auschwitz ermordet.

Die Ararat Theatergruppe. Quelle: https://www.moyt.org/ararat-lodz.htm