Yaacov Shapiro

יעקוב שפירו

Yaacov Shapiro ist ein jiddischer Sänger und Schauspieler. Er lebt in Israel und bedauert, dass Jiddisch in Israel keine Wertschätzung erfährt. Shapiro interpretiert eines der schönsten und zärtlichsten jiddischen Lieder von Mordechai Gebirtig. Mehr über den Sänger auf seinem Facebook Account.

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Olga Avigail Mieleszczuk

Olga Mieleszczuk wurde in Warschau geboren. Sie singt jiddische Lieder, konvertierte zum orthodoxen Judentum und lebt in Israel. Sie ist Akkordeonistin, studierte klassische Musik und Kulturanthropologie. Olga singt auf Polnisch, Jiddisch und Hebräisch.

Warschau war vor dem Krieg die europäische Hauptstadt des Tango.

Ich versuche, die verlorene Welt der polnisch-jüdischen Lieder, insbesondere der jiddischen Lieder, wiederzuentdecken und wiederzubeleben.

Alben
• Jüdische Volkslieder aus dem Schtetl
• Lieder von der Bibel bis heute
• Yiddish Tango Live in Jerusalem

Der jiddische Tango vereint Traditionen der slawischen, jüdischen und argentinischen Kultur.

Jiddischer Tango aus Warschau

Jiddischer Tango Olga Mieleszczuk

Bild ARD Mediathek

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Lillian Lux Burstein

Lillian Lux, Pesach Burstein, Susan Burstein, Mike Burstyn, Buenos Aires 1962

Lillian Lux war Schauspielerin und Sängerin am jiddischen Theater und jiddischen Varieté. Ehefrau des Schauspielers Pesach Burstein und Mutter des Schauspielers Mike Burstyn.

Lillian Lux wurde 1918 in Brooklyn geboren und spielte schon mit sieben Jahren am Yiddish Art Theatre.

Auftritte z.B.
Der komedant
Eyn khasene in shtetl
Megille lider (von Itzik Manger am Broadway veröffentlicht)

Der Komediant ist ein Dokumentarfilm des israelischen Regisseurs Arnon Goldfinger über die Familie Burstein, nicht zu verwechseln mit der Inszenierung des Theaterstücks von Pesach Burstein.

Lillian Lux starb 2005.

Quelle des Fotos: Harvard Library, mit empfehlenswertem Artikel

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Pesach Burstein

Pesach Burstein und Lillian Lux

Der Vater von Mikhael Burstein war Schauspieler und Sänger am jiddischen Varieté Theater, 1896 in Kongresspolen geboren, in der Ukraine aufgewachsen.

Als Kind schloss er sich einer jiddischen Theatergruppe an, seine Eltern wurden 1921 ermordet. 1923 Emigration in die USA. Er bekam sofort einen Plattenvertrag. Berühmt ist seine jiddische Version von Sonny Boy.

Pesach Burstein heiratete Lillian Lux und ihre Zwillingskinder standen auch früh auf der jiddischen Bühne. Pesach gründete sein eigenes Theater in Brooklyn und wurde mit dem Itzik Manger-Preis ausgezeichnet. Zusammen mit Lillian Lux schrieb er eine Autobiographie: Geshpilt a lebn. Pesach Burstein starb 1986.

Nachruf in der New York Times

Mikhael Burstein

מייק בורשטיין

Israelisch-amerikanischer Schauspieler und Sänger des jiddischen Theaters und darüber hinaus, Künstlername Mike Burstyn. Geboren 1945 in New York als Sohn des jiddischsprachigen Schauspieler-Ehepaars Pesach Burstein und Lillian Lux.

Schon als Kind spielte er im jiddischen Theater Produktionen seines Vaters, als Erwachsener übernahm er auch Rollen an anderen Theatern und produzierte seine Mike Burstyn Show. Er spielte am Broadway, in Filmen und ist Synchrondirektor bei NETFLIX (z.B Fauda).

Ausführlich auf seiner Homepage

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Jack Yellen

Jacek Jeleń, jiddischer und amerikanischer Liedtexter, Komponist und Drehbuchautor, 1892 in Raczki, Kongresspolen geboren, damals Russisches Kaiserreich. Seine jüdische Familie wanderte in die USA aus, als er fünf Jahre alt war, seitdem gängiger Name Jack Yellen.

Er arbeitete u.a. für Broadway Shows und für 20th Century Fox in Hollywood. Yellen schrieb über 200 populäre Songs.

Sein bekanntestes jiddisches Lied ist Mayn yidishe mame (Text und Musik, Musik auch Lew Pollack), gesungen von unzähligen Interpreten. Von der Sängerin und Schauspielerin Sofi Tucker, den Barry Sisters, Leo Fuld (jiddisch und englisch), Yosef Rosenblatt, Tom Jones, Ivan Rebroff u.v.a.m. Es gibt eine französische Version von Charles Aznavour, eine spanische von La Sonora Matancera, eine tschechische von Alexander Goldscheider und viele andere.

Jack Yellen starb mit 99 Jahren 1991 in New York.

Von Regine Zylberberg gesungen

Die tschechische Version interpretiert von Alexander Goldscheider

Über Sophie Tucker

Text in Transliteration

Gesehen bei Sheet Music Direct

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„Der größte der Kantoren“
1882 (Ukraine) – 1933 (Jerusalem)

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Chayele Rozental

חיהלע ראזענטאל

Chayele Rozental war Sängerin und Schauspielerin, sie sang viele Lieder ihres Bruders Leyb Rozental, den Dichter und Liedermacher. Chayele wurde 1924 in Wilna geboren. Sie sang und spielte auch im Wilnaer Ghetto, in das die Familie gezwungen wurde. Chayele überlebte den Holocaust.

Ihr Vater war einer der ersten Juden in Wilna, die ermordet wurden, ihre Mutter in einem Vernichtungslager. Ihr Bruder wurde in Estland von den Nazis ermordet.

1951 zog Chayele nach Kapstadt. Sie sang bis zu ihrem Tod 1979. Ausführlich siehe die unbedingt empfehlenswerte Seite ihrer Tochter: https://chayela.com/

Leyb Rozental

לייב ראזענטאל

Leyb Rozental war Dichter, Liedermacher und Dramatiker für Revuetheater. Er wurde 1916 in Wilna geboren. Viele seiner Lieder sang seine Schwester Chayele. Auch als die Familie ins Ghetto ziehen musste, organisierte er Musik- und Theateraufführungen. Rozental wurde 1945 von den Nazis ermordet.

Ausführlich siehe die von seiner Nichte erstellte, unbedingt empfehlenswerte Seite:
https://chayela.com/leyb-rosenthal/

„Mir lebn ejbig!“
Wir leben ewig,
brennt auch die Welt.
Wir leben ewig,
ohn' auch ein' Groschen Geld.
Allen Feinden zum Trotz,
die uns missgönnen.
Wir leben ewig,
wir sind da.
Wir leben ewig, in jeder Stund'.
Wir wollen leben und erleben,
schlechte Zeiten überleben.
Wir leben ewig,
wir sind da!
Aus: Lieder des Ghetto, Jiddische Freiheitslieder.

Mikhl Gordon

מיכל גאָרדאָן

Dichter, Liedermacher, Schriftsteller und Essayist aus Wilna, 1823 geboren. Gordon schrieb auf Jiddisch und Hebräisch.

Bekannt wurde er in ganz Osteuropa durch seine jiddischen Lieder, z.B. ‚Shtey oyf mayn folk‚. Er sah sich selbst aber als hebräischen Schriftsteller, weshalb er seine Lieder 1868 anonym veröffentlichte. Gordon war Anhänger der jüdischen Aufklärung, seine Lieder Appelle gegen Rückständigkeit und den Chassidismus. Er schrieb als erster auch Lieder für weibliche Solostimme, setzte sich für die jüdische Frau ein und kritisierte das jüdische Familienleben.

Seine beiden Ehefrauen verstarben, zudem war Gordon durch Pogrome traumatisiert. Er starb vereinsamt 1890 in Kiew.


Ausführlich siehe David Roskies (YIVO)
Yiddishkayt, Bild ebd.
encyclopedia.com
Yitskhok Kharlash

Mikhl Gordon ‚Di bord‘

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Nachum Sternheim

Ein jiddischer Dichter, Komponist und Sänger. Geboren 1879 in Rzeszów, Polen, stammt aus einer chassidischen Familie. Er schrieb jiddische und polnische Lieder und Volksmusik, reiste herum und gab Konzerte.

Sternheim ist ein Opfer des Holocaust. Er starb um 1942 im Ghetto von Rzeszów.

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„Der Feind hat unsere Stadt geplündert, uns die Stadt genommen, die Wiegen unserer Kinder weggenommen, uns das Leben genommen und unsere Gräber zerstört. Von damals ist nichts geblieben, nur die Geige und die Lieder von Nachum Sternheim.“

„In den Jahren vor und zwischen den beiden Weltkriegen, dreißig Jahre lang bis August 1939, schuf Nachum Sternheim Lieder und Hymnen voller zionistischer und sozialer Inhalte. […] Wenn wir auch heute noch die Lieder von Sternheim singen, vergießen wir eine Träne im Gedenken an unsere Väter und Mütter. Wir haben keinen anderen Ort, an dem wir unsere Tränen vergießen können, denn selbst die Gräber unserer Eltern sind in den Städten Polens verschwunden.“

Aus:
http://www.musiques-regenerees.fr/GhettosCamps/Ghettos/SternheimNachum.html

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Ausführlich mit Familienfotos in CHIDUSZ:
https://chidusz.com/nachum-sternheim-zapomniana-legenda-muzyki-zydowskiej/

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Über das Ghetto Rzeszów:
http://www.deathcamps.org/occupation/rzeszow%20ghetto.html

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Weitere Quellen: https://sztetl.org.pl/en/biographies/5644-sternheim-nachum

Portrait: https://savethemusic.com/artist/nachum-sternheim/

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A nigndl, Lyrics und Melodie Nachum Sternheim