Bruno Schulz

Selbstporträt

Bruno Schulz war ein jüdisch-polnischer Schriftsteller, Zeichner, Graphiker, Kunstmaler und Literaturkritiker, der hier mit aufgenommen werden soll, weil seine berühmten ‚Zimtläden‘ aus einer Inspiration seiner Korrespondenz mit der jiddischen Dichterin Debora Vogel entstammen, und um ihn zu würdigen.

Bruno Schulz wurde 1892 in Drohobycz in Galizien geboren, heute Ukraine. 1933 erschienen seine autobiographisch-mythologischen Erzählungen ‚Die Zimtläden‘, die ihn sofort als Schriftsteller bekannt machten.,

1941 wurde er in das Ghetto von Drohobycz gesperrt.

Seine Werke umfassen neben den Zimtläden weitere Erzählungen, Aufsätze, Briefe, sein graphisches Werk und natürlich alle seine Kunstwerke.

Am 19. November 1942 wurde Bruno Schulz von dem SS-Mann Karl Günther auf offener Straße erschossen.

Undula at night, Bruno Schulz , Abb. artnet

Samuel Bak

שמואל בק

Samuel Bak ist ein Maler und Holocaustüberlebender, 1933 in Wilna, Litauen geboren. Als Kind musste er im Ghetto von Wilna leben. Er und seine Mutter flüchteten in ein Kloster, wo sie als einzige der Familie überlebten. 1948 gingen sie nach Israel.

Bak studierte Kunst in Jerusalem. Er malt in Metaphern über den Holocaust und seine Geburtsstadt Wilna, über die „Zerstörung und Entmenschlichung, die seine Kindheitserinnerungen ausmachen.“ (Wiki)

Yad Vashem hat eine ausführliche Seite über den Künstler und seine Gemälde:

https://www.yadvashem.org/yv/de/exhibitions/bak/index.asp#/home

Da steht auch dieses Zitat von Shmerke Kaczerginski :

Alle Wege führen nach Ponary / von Ponary fort kein einziger. / Vater ist verschwunden / und mit ihm / ist das ganze Licht gegangen.

Shmerke Kaczerginski, Wilna, April 1943

Im Wald von Ponary, am Rande der Stadt, wurden siebzigtausend Juden aus Wilna, darunter Samuels Großvater, Großmutter und Vater, von den Nazis und ihren litauischen Gefolgsmännern ermordet. (Yad Vashem)

Ponary / Ponar. Samuel Bak. Quelle Yad Vashem.

Portrait WikiArt

Ber Horowitz

Der jiddische Dichter, Maler und Arzt Ber Horowitz wurde 1895 in Majdan, Ostgalizien (heute Ukraine) geboren. In seinen Gedichten ‚Reyakh fun Erd‘ schrieb er über bodenständige, erdverbundene Juden, die auf dem Lande leben. Er arbeitete für das jiddische Theater und übersetzte ein Stück von Stefan Zweig ins Jiddische. Melech Ravitch beschreibt ihn als einen „mächtigen jüdischen Dichter“, dessen Poesie „laut“ war und als „Stürmer, der aus der Höhe fällt, für Aufsehen sorgt und wieder aufsteht.“

Das Talent zum Malen hatte er vom Vater geerbt, der früh starb. Er zeichnete Karikaturen jiddischer Schriftsteller aus Warschau und „bringt den tiefsten Ausdruck der Charaktere zum Vorschein“, so Ravitch. Yitzkhok Turkow-Grudberg schreibt über Horowitz, daß er unter allen psychisch geschädigten jiddischen Schriftstellern und Künstlern der geschädigste gewesen sein soll. Horowitz wurde 1942 durch die Nazis oder ukrainische Dorfbewohner umgebracht.

Portrait Museum of Family History.

Quelle: https://www.invaluable.com/artist/horowitz-ber-x4vnv5j5aq/sold-at-auction-prices/

Yudl Pen

Jüdischer Maler, geboren 1854 im Shtetl Novo-Alexandrovsk, Russisches Kaiserreich, heute Litauen; gestorben 1937 Witebsk, UDSSR, heute Belarus. Lehrer von Marc Chagall und El Lissitzky. Er galt als Maler der jüdischen Lebensweise.
1937 wurde Yudl Pen ermordet.

Yudl Pen: „Der Uhrmacher“ (liest die jiddische Zeitung היינט)

Yosl Bergner

Jüdischer Maler und Sohn des jiddischen Schriftstellers Melech Ravitch, geboren 1920. Studium an der National Gallery of Victoria Art School in Melbourne, gestorben 2017 in Tel Aviv.

Melech Ravitch ging nach Montréal und veröffentlichte 20 Bücher.
Sein Bruder Herz Bergner ging nach Australien und bekam eine Auszeichnung für sein Buch über jüdische Flüchtlinge.
Ihr Bruder Mosche Harari Bergner ging als Pionier nach Palästina und anschließend erfolgreich auf die Akademie der bildenden Künste in Wien, um Maler zu werden. Und dann hatte er keine Kraft mehr zum Leben und erschoss sich mit 29 Jahren.

Aber Melech Ravitch hatte einen Sohn Yosl, und Yosl wurde Maler. Er führte das Werk zu Ende, für das sein Onkel keine Lebenskraft hatte. Einige der Bücher von seinem Vater Melech Ravitch und das seiner Großmutter Hinde sind mit Yosls Bildern versehen.

Moshe Harari Bergner

Der Maler unter den drei Söhnen von Hinde Bergner. Er war zehn Jahre Pionier in Palästina. Das Foto zeigt ihn als Freiwilligen in der englisch-jüdischen Legion in Ägypten 1918.

Nach seiner Rückkehr studierte er mit großem Erfolg Malerei an der Kunstakademie Wien.

Und dann hatte er keine Kraft mehr zum Leben und erschoss sich mit 29 Jahren.

Foto und Zitat aus dem Buch von Hinde Bergner ‚In den langen Winternächten‘.

Übersetzte Inschrift von Moshes Grabstein