Simon Dubnow

Simon Dubnow, 1860 im Shtetl Mszislau, heute Belarus, als Enkel eines Rabbiners geboren, war einer der größten Historiker des jüdischen Volkes und schrieb neben Russisch und Englisch auf Hebräisch und Jiddisch.

Dubnow übersetzte ‚Die volkstümlichen Geschichten der Juden‘ von Heinrich Graetz ins Russische. Er schrieb für Zeitungen, engagierte sich politisch, verfasste ein zweibändiges Werk über den Chassidismus, eine dreibändige Autobiographie, und schrieb sein Hauptwerk, die zehnbändige ‚Weltgeschichte des jüdischen Volkes“.

Alle seine Bücher veröffentlichte er auf Russisch, Deutsch, Englisch, Hebräisch und Jiddisch. Seine Weltgeschichte gehörte in Deutschland 1933 zu den verbrannten Büchern. Dubnow flüchtete nach Riga zu Familienangehörigen, aber die Deutsche Wehrmacht kam, Dubnow wurde ins Rigaer Ghetto gesperrt. 1941 wurde er im Wald von Rumbula ermordet.

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Yankev Dinezon

Yankev Dinezon. „Der größte jiddische Schriftsteller, von dem Sie noch nie gehört haben“, schreibt YIVO. Er soll zu seiner Zeit genauso berühmt gewesen sein wie Scholem Alejchem, I. L. Perez und Mendele Mojcher Sforim, mit denen er eng befreundet war. Thema seiner Bücher waren die Schwierigkeiten der Juden im Russischen Reich, etwa die strenge Erziehung im Cheder oder die Konflikte zwischen Religion und Aufklärung.

Erst 2003 wurden seine Bücher ins Englische übersetzt, vorher sind sie vergessen worden. Der Grund hierfür soll sein sentimentaler Stil gewesen sein, der als nicht mehr zeitgemäß galt.

Dinezon wurde 1856 im heutigen Litauen geboren, damals Russ. reich, studierte den Talmud und Hebräisch. Er stand im Konflikt zwischen Jiddisch und Hebräisch, hätte lieber auf Hebräisch geschrieben, aber Jiddisch war die Sprache, die alle beherrschten, Hebräisch nur die Gebildeten.

Sein Roman ‚Der shvartser yunger-mantshik‘ war der erste jiddische Besteller überhaupt. Dinezon war auch Übersetzer. Er übersetzte Graetz‘ ‚Geschichte der Juden‘ aus dem Deutschen ins Jiddische. Nach dem Tod seiner drei o.g. Literatur-Freunde, die 1915, 1916 und 1917 starben, zog er sich aus der Literatur zurück und kümmerte sich um Kinderheime und Kriegswaisen.

Eine Biographie über ihn schrieb der jiddische Literaturhistoriker Shmuel Rozhanski. Dinezon starb 1919 in Warschau.

„Es scheint, daß das jüdische Herz an jedem Ort und zu jeder Zeit voller Sorgen ist. Jemand braucht nur das richtige Wort oder eine berührende Melodie zu kennen, und das dicke Eis, das sich durch das kalte Leben um das jüdische Herz gebildet hat, bricht auf und Tränen fließen heraus.“

Yankev Dinezon

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