Abraham Coralnik

Abraham Coralnik war ein jiddischer Schriftsteller und Journalist, 1883 in Uman, Russ. Reich, heute Ukraine, geboren.

Er studierte in verschiedenen Ländern Philosophie und promovierte in Wien. Coralnik schrieb anfangs für deutsche und russische Zeitungen.

1915 Auswanderung in die USA und Mitherausgeber der jiddischen Zeitung Der tog. Coralnik schrieb auch für verschiedene andere jiddische Zeitungen und war Präsident des jüdischen PEN.

1933. Als die Nationalsozialisten an die Macht kamen, gründete er mit dem Anwalt Samuel Untermyer die American League for the Defense of Jewish Rights.

1934. In Lateinamerika für die Hebrew Immigrant Aid Society und die Jewish Colonization Association Suche nach Möglichkeiten der Kolonisierung jüdischer Flüchtlinge.

1937 Coralnik stirbt in New York.

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Yonah Kreppel

Der jiddische Schriftsteller, Buchdrucker und Publizist Jonas Kreppel wurde 1874 in Drohobycz, Galizien, heute Ukraine geboren; die Stadt, aus der auch Bruno Schulz und der Maler Ephraim Moses Lilien stammen.

Kreppel war Redakteur der deutschsprachigen ‚Drohobyczer Zeitung‘, gedruckt in hebräischen Buchstaben, und schrieb auch für andere Zeitungen. Er beherrschte neben Jiddisch auch Deutsch, Polnisch und Hebräisch. Später gab er eine eigene Wochenzeitung heraus, ‚Die Jüdische Korrespondenz‘ und in Krakau ‚Der tog‘.

Außer für seine publizistischen Arbeiten schrieb Kreppel jiddische Kriminalromane („Max Spitzkopf“) und ostjüdische Geschichten und Legenden.

1938 wurde er nach Dachau und im selben Jahr nach Buchenwald deportiert, wo er am 21.07.1940 durch Zwangsarbeit ermordet wurde („Vernichtung durch Arbeit“).

Ausführlich zu Yonah Kreppel in haGalil oder in der Biographie von Klaus Kreppel:

Arn Glants-Leyeles

Arn Glants-Leyeles war ein bedeutender jiddischer Lehrer, Schriftsteller, Übersetzer und Dichter, 1889 in der Nähe von Warschau geboren. Er erhielt eine jüdische Ausbildung, studierte Literatur und war in der Zionistischen Sozialistischen Partei.

1909 ging Glants-Leyeles in die USA, studierte weiter Literatur und unterrichtete Jiddisch und Literatur. Er kämpfte um das Ansehen der jiddischen Sprache und war Mitbegründer der ersten jiddischen Schule in New York. Er war dort auch Lehrer und an der Gründung weiterer jiddischer Schulen beteiligt.

Glants-Leyeles war Präsident des jiddischen PEN-Club und Mitarbeiter bei Der tog, wo er u.a. Theaterkritiken schrieb.

Sein erster Gedichtband, ‚Labyrinth‘, erschien 1918. Glants-Leyeles war einer der Gründer der introspektiven Bewegung ‚In Zich‘: Er schrieb über sein Innenleben. Sein zweites Buch: ‚Junger Herbst‘. Er schrieb weitere Werke. Nach dem Krieg: ‚Ein Jude auf See‘ über die jüdische Katastrophe. 1963 ‚Amerike un ikh‘, ein „Lobgesang eines dankbaren Einwanderers“. [in geveb].

Shmuel Niger schrieb über ihn, er hätte die jiddische poetische Sprache modernisiert. Glants-Leyeles starb 1966.

Prosa schrieb er unter A. Glanz
Verse unter A. Leyeles

„Jiddische Dichter, meine engsten Brüder
Brüder des gleichen Jochs und der gleichen Einsamkeit
Der gleiche Verlust und die gleiche Tragödie –
ich schreibe dir diese Zeilen, dieses Lied der Lieder.“
Aus „Tsu aykh dikhter yidishe“

נאך א מאנוסקריפּט, און נאך א מאנוסקריפּט,
געוויקלט, געבונדן, פארקניפּט
אוחיוח אין אוחיוח פארליבט.
A. Leyeles, aus: ‚Der G’tt Israels‘

Hier zu hören: https://m.soundcloud.com/in-geveb/nokh-a-manuskript

Aaron Glanz-Leyeles liest aus seiner Arbeit und wird von Abraham Tabachnick interviewt: Klick

Quellen Yiddish Leksikon, Bild ebd.
encyclopedia.com
In geveb (empfehlenswert!): https://ingeveb.org/blog/the-virtuoso-of-loneliness-a-brief-invitation-to-leyeles

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Menahem Boreisho

מנחם באָריישאָ

(Goldberg). Jiddischer Dichter und Essayist, geboren 1878 in Brest-Litovsk. Traditionelle jüdische Erziehung. Sozialistischer Zionist. Ermutigung von Perez, seine ersten Gedichte zu veröffentlichen, das war wahrscheinlich 1905.

1914 Auswanderung nach New York. Mitarbeiter bei Der Tog. Boreisho schrieb über 20 Bände auf Jiddisch. Poesie, Gedichte, Kunstkritik. Gedichte über Polen. Boreisha starb 1949 in New York. Er gehörte zur Dichtergruppe ‚Di Yunge‘.

„Menahem Boreisho begegnete seinen Lesern vornehmlich als religiöser Dichter, immer auf der Suche nach dem Verständnis für die Geheimnisse zwischen Himmel und Erde, zwischen Leben und Tod. Ihm bedeutete die Poesie die intuitive Erfassung der Wahrheit, die untrennbar verbunden war mit Religion, Philosophie und Geschichte. Seine literarische Leitfigur war Moses, in dem er die Fähigkeit der Offenbarung, nationaler Vision, messianischen Glaubens und der Gottesfürchtigkeit verkörpert sah. 1914 verließ Boraischa den Peretz-Kreis in Warschau, und obgleich er vielen Beschäftigungen in den jüdischen Gemeinden und im literarischen Leben Amerikas nachging, blieb er bis an sein Lebensende ein einsamer, unsteter Wanderer, immer auf der Suche nach tieferen Einsichten, stets unzufrieden mit den Erkenntnissen und der Weisheit, die er gewonnen hatte. Sein autobiographisches, philosophisches Vers-Epos ‚Der Geher‘ (1943) zeichnet seine Erlebnisse und Abenteuer im Reich der Gedanken auf; es blieb sein bedeutendstes Werk.“ (Helmut Dinse, Sol Liptzin: Einführung in die jiddische Literatur).

Werkbeispiele:
• Gedicht : A Ring in der Keyt.
• Gedicht: Poyln (Die Spannungen zwischen Juden und Polen).
• Der Geier: Spirituelle Autobiografie, zehn Jahre daran gearbeitet. "Von der Skepsis zum Glauben, vom Profanen zum Heiligen. Das Werk ist ein poetischer Versuch, das intellektuelle Erbe des Judentums und der jüdischen Geschichte der letzten Generationen zusammenzufassen, [...]"

https://www.encyclopedia.com/religion/encyclopedias-almanacs-transcripts-and-maps/boraisha-menahem

Bild oben Wikipedia unter Борейшо, Менахем
Bild unten Yiddish Leksikon

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Reuben Iceland

Einer der Gründer der jiddischen avantgardistischen New Yorker Dichtergruppe ‚Di Yunge‘, zu der u.a. auch Mani Leib , Abraham Reisen und Anna Margolin gehörten, war der Dichter und Essayist Reuben Iceland, geboren 1884 in Radomyśl Wielki, Galizien, heute Polen.

Er begann mit 16, hebräische Gedichte zu schreiben, ging 1904 nach New York und schrieb auf Jiddisch. Iceland war Mitarbeiter der jiddischen Tageszeitung Der Tog, übersetzte Heine, Nietzsche u.a. berühmte Schriftsteller ins Jiddische. Iceland schrieb eine „sanfte, ruhige, klare und anschauliche – emotionale – Lyrik.“ (Yiddish Leksikon). Er starb 1955 nach langer Krankheit in Miami Beach.

Werkbeispiel: Das Drama ‚Rabbi Asher Kahane‘

Bild Yiddish Leksikon