Über das Archiv

Online-Archiv für jiddischsprachige Dichterinnen und Dichter, Künstlerinnen und Künstler vom 19. Jahrhundert bis in unsere Zeit.

Ein Projekt Gegen das Vergessen.

In Osteuropa, besonders in und um Warschau, Wilna und Kiew, entstand eine große Literatur, als die Nazis kamen und fast alles vernichteten. Nach dem Krieg führte Stalin die Ausrottung der jiddischen Kultur bis zu seinem Tod 1953 fort. Auch unter Chruschtschow und Breshnew ging der Antisemitismus weiter. Die jiddische Literatur hätte Weltliteratur werden können. Stattdessen wurde sie fast vergessen.

In diesem Archiv sollen die vergessenen, verfolgten, in der Welt verstreuten, verstorbenen und ermordeten jiddischsprachigen Dichter und Künstler vereint werden. Englischsprachige Institutionen wie YIVO und Yiddish Leksikon haben umfangreiche, ausführliche Sammlungen; hier sollen Kurzbiographien einen Überblick verschaffen.

Buchvorstellungen, Werk- und Musikausschnitte, Bilder oder Videos geben zusätzlich einen Einblick in Künstler und Werk.

Jiddisch galt schon als sterbende Sprache, als in den letzten Jahren Jiddisch an immer mehr Orten wieder auflebte, jiddische Bücher gesucht, gesammelt und neu aufgelegt wurden, Lehrbücher gedruckt und Kurse angeboten, Jiddisch gelernt und unterrichtet wird.

Der jiddische Dichter Zvi Eisenman sagte, daß das unterrichtete Jiddisch, das keine Muttersprache ist, nicht über Generationen weitergegeben werde, ein „synthetisches“ Jiddisch sei; ich halte dagegen, daß es dazu befähigt, jiddische Literatur im Original zu lesen und sie damit am Leben zu erhalten, und, wie überall in der Literatur, innerlich im Dialog mit dem Autor zu stehen, ob lebendig oder verstorben.

Nicht zu vergessen die zeitgenössischen jiddischen Dichter und Millionen jiddischen Muttersprachler in Brooklyn, Stamford Hill und Jerusalem.

Das Archiv wird fortlaufend ergänzt und erweitert.

Old Yiddish World ist gelistet im Webarchiv der Deutschen Nationalbibliothek.

Quellen: YIVO, Yiddish Leksikon, Wikipedia. Fotos Wikipedia, sofern gemeinfrei. Alle anderen Quellen und Bildnachweise sind für jeden Eintrag separat angegeben. Logo der Website: Henry Weiss: Ein Abend im Shtetl.

Miguela Apfeldorf, Februar 2023

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Don’t believe anyone who tells you that Yiddish is dead or dying. Nothing could be further from the truth. Yiddish lives and is thriving. The number of its speakers increases from year to year.

Forward 16. Juni 2010