Zalman Schneour

זלמן שניאור

Der jiddische und hebräische Dichter wurde 1886 in Szklów, Russland, heute Belarus geboren und gilt als ein Nachfahre des Begründers der Chabad-Lubawitsch-Bewegung Schneur Salman.

Mit 14 Jahren zog Zalman Schneour nach Odessa, dort Begegnung mit Chaim Nachman Bialik. Umzug nach Warschau und später Wilna. Studium in Bern, Genf, Paris und Berlin. Schneour lebte lange in Paris und emigrierte 1940 nach New York.

Shneour schrieb hebräische, später auch jiddische Gedichte und Erzählungen, wurde von Bialik und Cahan gefördert, schrieb für den Forverts, einen Roman in fünf Bänden über die Chabad-Bewegung und Napoleon und mehrere sehr erfolgreiche Epen über seinen Geburtsort Szklów.

Shneour starb 1959 in New York, sein Grab liegt in Tel Aviv nahe dem von Bialik.

Ausführlich mit Analyse seiner Werke im Beitrag von Dan Miron bei YIVO.

Werke s. Bibliotheca Augustana

Bild oben ebd.

Chaim Nachman Bialik

Jiddischer und hebräischer Dichter und Übersetzer ins Hebräische und Jiddische, gilt in Israel als Nationaldichter.

Bialik wurde 1873 im Shtetl Radin nahe Schitomir geboren, Russisches Kaiserreich, heute Ukraine. Er wuchs nach dem frühen Tod des Vaters bei seinem strengen orthodoxen Großvater auf, erhielt eine traditionelle jüdische Erziehung und besuchte die Jeschiwa. Er flüchtet sich in Bücher. Er distanziert sich von der Lehre, beschäftigte sich sprachlich und essayistisch aber lebenslang weiterhin damit.

Studium an der Hebräischen Akademie in Litauen; in Odessa Germanistik und Russische Literatur. Arbeit als Hebräischlehrer, Verlagsgründungen in Odessa und Berlin. 1924 geht Bialik nach Palästina, wo er seine Verlagsarbeiten fortführt.

Werkbeispiele
Von Leid und Zorn
Der Talmudstudent
Die brennende Schriftrolle
Poesie, Lieder und Gedichte
Das jüdische Buch

‚Das Buch der Legenden‘ (Sefer HaAggada) ist eines seiner wichtigsten Werke, zusammengestellte Überlieferungen aus Talmud und Mischna, Midrasch Rabba, Sefer Jezira und anderen hebräischen Klassikern.
In einem Essay von 1917 führt er aus, die Tora-Gesetze seien der Körper und Zwang, die Legenden die Seele und die Freiheit.
Bialik starb 1943 in Wien.

Ein poetisches und einfühlsames Gespräch über Bialik kann man beim Ukrainian Jewish Encounter lesen.

Bild ebd.

Sag mir, lieber Vogel,
Ist es öde und schwierig in strahlend glücklichen Ländern,
Wie es hier ist?… …
Bringst du Grüße von den Brüdern Zions,
fern und leidenschaftlich geliebt?
Sag mir, haben sie mein Stöhnen gehört,
Das Schluchzen der verfolgten Brüder?
Und wissen sie, wie viele erbarmungslose Feinde
Mich im fremden Land umkreisen?
O, singen Sie gleich von willkommenen Tälern,
Wo die helle Sonne scheint!

Chaim Nachman Bialik

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Aus: Amos Oz, Eine Geschichte von Liebe und Finsternis.

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