Eine der größten jiddischen Dichterinnen war Rajzel Zychlinski. Sie wurde 1910 im Shtetl Gabin in Polen geboren. Ausbildung in polnischen Schulen und privat, arbeitete in einem Waisenhaus und schrieb ab ihrem 18. Lebensjahr Gedichte.
Melech Ravitch und Itzik Manger waren ihre Mentoren, da lebte sie in Warschau. Ihr erstes Buch erschien 1936, ihr zweites 1939. Sie sah, was passiert und floh aus Polen.
Bei ihrer Rückkehr 1946 war ihre Familie ermordet. Es gibt erschütternde Gedichte über ihre verlorene Welt. Sie verließ Polen und lebte in Paris, später mit ihrem Mann in Amerika, beide holten ihr Studium nach.
Rajzel Zychlinski veröffentliche zwischen 1948 und 1993 fünf weitere Bücher mit Gedichten, ihre einzige Möglichkeit, das Grauen auszudrücken. Sprechen konnte sie darüber nicht.
Werke
Lider (Warschau 1936)
Der regn singt (Warschau 1939)
Zu lojtere bregn (Łódź 1948)
Schwaigendike tirn New York 1962
Harbstike skwern (New York 1969)
Die nobember sun (Paris 1977)
Naje lider (Tel Aviv 1993)
1975 wurde sie mit dem Itzik Manger-Preis ausgezeichnet.
Rajzel Zychlinski starb 2001 in New York.
Was schwimmt dort auf'm Hudson
im roten Licht?
Wer schreit dort - rette,
wir gehen unter -
Das sind meine Toten,
die Verbrannten,
die noch einmal untergehn,
in meiner Erinnerung.
Rajzel Zychlinski 1951
Yiddish Book Center
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