Motl Saktzier

Jiddischer Dichter, Dramatiker und Theaterregisseur. Geboren 1907 in Leova, Bessarabien, Russisches Reich, heute Republik Moldau.

Studium in Bukarest und erste Veröffentlichung seiner Gedichte in jiddischer Zeitung. In Rumänien Mitglied der Gruppe Yung-Romenye. Veröffentlichungen in Yankev Shternbergs Zeitung „Shoybn“.

Während der stalinistischen ‚Säuberungen‘ Verbannung in den Gulag. Nach seiner Freilassung gründete Saktzier das Jiddische Staatstheater in Belz. 1949, wie Yankev Shternberg, erneut Verurteilung zu Zwangsarbeit im Gulag, diesmal wegen „trotzkistischer Aktivitäten“.

1972 Auswanderung nach Israel. Veröffentlichungen in Di goldene kejt und Veröffentlichung von Büchern. Motl Saktzier starb 1987 in Tel Aviv.

Werke z.B.
Mit verbotenem Bleistift.
Feuer auf der Straße.
Tauben auf der Antenne.
Eine Spur auf der Straße.
Fliegende Schatten

Bildnachweis http://www.yiddishmusic.jewniverse.info/sakziermotl/index.html

Quelle

Yente Mash

Yente Mash war eine jiddische Schriftstellerin, 1922 in Zagorica, damals Rumänien, geboren. Muttersprachen Jiddisch und Rumänisch, Studium Hebräisch.

1941 Verhaftung, Deportation nach Sibirien und sieben Jahre Zwangsarbeit. Trennung vom Vater, die Mutter starb.

1977 Auswanderung nach Israel. Erst hier hatte sie den Mut zu schreiben, vorher wurde sie von den Lagererlebnissen verfolgt. Sie veröffentlichte nach ihrer Pensionierung vier Bücher auf Jiddisch, die mit mehreren Preisen ausgezeichnet wurden.

Yente Mash starb 2013 in Israel und gehört zu den zeitgenössischen jiddischen Dichterinnen.

Eine Kurzgeschichte von Yente Mash im Yiddish Book Center.

Ein Artikel von ihr: https://wordswithoutborders.org/read/article/2016-09/september-2016-yiddish-feature-ingathering-of-exiles-yenta-mash/

Rezension zum abgebildeten Buch: ingeveb, Foto ebd.
https://ingeveb.org/articles/review-of-on-the-landing-stories-by-yenta-mash

Yoysef Kerler

Der jiddische Dichter Yoysef Kerler wurde 1918 in der heutigen Ukraine geboren. Studium der jiddischen Literatur. Schüler der Theaterschule des Moskauer Jiddischen Staatstheaters. Kerler lebte kurz in der autonomen jüdischen Region Birobidschan, hier sein offener Protest gegen den Plan der Regierung, den Jiddischunterricht einzustellen. Alle jüdischen Veröffentlichungen wurden zu der Zeit in der Sowjetunion verboten.

Trotz Warnung Rückkehr nach Moskau und Verhaftung. 5 Jahre Gulag. Hier lernte er Hebräisch und schrieb heimlich Gedichte.

Zurück in Moskau Arbeit am Theater. 6 Jahre Kampf um die Einreise nach Israel. 1971 endlich Ankunft in Jerusalem. Hier beginnt die Blütezeit seiner jiddischen Dichtung.

Yoysef Kerler starb im Jahr 2000 in Jerusalem.

Bild oben ca. 1965 in Moskau
Bild unten ca. 1990 in Jerusalem
Bildquelle Bibliotheca Augustana

Chaim Gildin

Jiddischer Schriftsteller, wurde 1884 in Nikopol, Russ. Reich, heute Ukraine, geboren. In jungen Jahren schon betätigte er sich revolutionär und kam dafür ins Gefängnis.

Gildin ging nach Warschau, gehörte dem literarischen Kreis um IL Peretz an und schrieb über das Leben der Arbeiter. Er kehrte in seine Heimat zurück, lebte in Odessa, wurde Mitglied der Vereinigten Jüdischen Sozialistischen Arbeiterpartei und später der Kommunistischen Partei.

Gildin schrieb Gedichte, Geschichten, für jiddische Zeitungen und veröffentlichte Bücher. In seiner Geschichte ‚Mendl Graf‘ lobt er die Umerziehung im sowjetischen Gulag. Wir können ihn nicht mehr fragen, wie er das heute beurteilt. 1937 wurde er verhaftet und kam selbst in einen Gulag, in Sibirien, in dem er 1944 starb.

Werke u.a.
Brunems
Gezamlte verk
Lider
Hamer-klangen
Der kantshik
Leniniade
A khasene 

Yiddish Book Center