Yitskhok Paner

יצחק פאנער

Yitskhok Paner war ein für die jiddische Literatur der Bukowina und Rumäniens bedeutender Schriftsteller. Er wurde 1896 in Dobromil in Galizien geboren und wuchs in der Bukowina auf. Paner besuchte erst eine religiöse Schule, dann eine staatliche in Rumänien.

1910 ging er mit seiner Schwester in die USA. Wie für osteuropäische Einwanderer üblich, arbeitete er in Sweatshops, in Ausbeuterbetrieben, die die Menschen krank machten, und krank kehrte er nach Hause zurück.

Erste Veröffentlichung seiner Gedichte im Forverts und im Tsayt-gayst mit 15 Jahren. Für die Czernowiczer Arbeter tsaytung schrieb er auch Essays.

Paner war Mitbegründer der Tshernovitser bleter und zwei Jahre lang gab er die Wochenzeitung Der kantschik heraus.

Die Nazis kamen. Paner wurde ins KZ Transnistrien deportiert. Er überlebte.

1949 ging er nach Israel und schrieb für Sutzkevers berühmte Di goldene keyt und für Letste nayes, Tel Aviv, und auch für das Ausland. Neben Gedichten schrieb er Rezensionen und über Schriftsteller, z.B. über Scholem Ash und Itzik Manger. Zu seinen Büchern siehe unten die Abbildungen aus dem Yiddish Book Center.

Paner starb 1979 in Ramat-Gan.

Quelle Yiddish Leksikon. Alle Abb. Yiddish Book Center. Das Portrait ist aus Paners Buch über Itzik Manger. Vollständiges Bild s.u.

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[400. Beitrag – 400. Jiddischer Künstler]

Falk Heylperin

פאלק היילפערין

Der Dichter, Schriftsteller, Dramatiker und Lehrer Falk Heylperin wurde 1876 in Nesvyžius, Belarus geboren. Er schrieb auf Jiddisch und Hebräisch.

Heylperin unterrichtete u.a. in Minsk, Wilna, Simperopol, Warschau, St. Petersburg und in der Ukraine. Er setzte sich stark für die jiddische Sprache ein und gehörte zur Gruppe Yung Vilne. Heylperin schrieb Kinderbücher und gab eine jiddische Kinderzeitschrift heraus: Grininke beymelekh. Heylperin war Vorsitzender des jiddischen PEN-Clubs. 1938 ging er nach Palästina, wo er weitere Werke herausgab und 1945 starb.

Werke z.B
Erzählungen
Jiddische Geschichten
Afn shvel
Lamed vovnik
Mayselekh far shul-kinder
Mayses fun fartsaytn
Heylperin schrieb jiddische und hebräische Schulbücher und übersetzte zahlreiche Werke ins Jiddische.

Ausführlich zu seinen Werken:

https://congressforjewishculture.org/people/4979/

Yiddish Book Center

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Olga Avigail Mieleszczuk

Olga Mieleszczuk wurde in Warschau geboren. Sie singt jiddische Lieder, konvertierte zum orthodoxen Judentum und lebt in Israel. Sie ist Akkordeonistin, studierte klassische Musik und Kulturanthropologie. Olga singt auf Polnisch, Jiddisch und Hebräisch.

Warschau war vor dem Krieg die europäische Hauptstadt des Tango.

Ich versuche, die verlorene Welt der polnisch-jüdischen Lieder, insbesondere der jiddischen Lieder, wiederzuentdecken und wiederzubeleben.

Alben
• Jüdische Volkslieder aus dem Schtetl
• Lieder von der Bibel bis heute
• Yiddish Tango Live in Jerusalem

Der jiddische Tango vereint Traditionen der slawischen, jüdischen und argentinischen Kultur.

Jiddischer Tango aus Warschau

Jiddischer Tango Olga Mieleszczuk

Bild ARD Mediathek

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Alter Druyanov

אַלְתֶר דרוּיאָנוֹב

Alter Druyanov wurde 1860 in Druya, heute Belarus geboren. Die Hälfte der Bevölkerung von Druya war jüdisch. Im Holocaust wurde der größte Teil von ihnen ermordet.

Druyanovs Vater stammt aus einer Rabbiner-Familie, seine Mutter von bedeutenden Chassidim ab. Entsprechend absolvierte Druyanov eine religiöse Ausbildung und besuchte die Jeschiwa.

Druyanov war Schriftsteller, Publizist und Zionist. Er schrieb für die hebräische und jiddische Presse, arbeitete mit Bialik, lebte in Breslau, Odessa, Dwinsk, Palästina und Wilna und war Herausgeber von Ha Olam und Reshumot. Während des Ersten Weltkriegs begann er, auch auf Jiddisch zu schreiben.

1921 ging er endgültig nach Palästina und schrieb auf Jiddisch und Hebräisch. Druyanov starb 1938 in Tel Aviv.

Bücher

  • Zionismus in Polen
  • Sefer Tel Aviv (Hrsg. und Mitautor)
  • Ein dreibändiges Werk über die zionistische Bewegung
  • Eine dreibändige Anthologie mit jüdischen Witzen

Moyshe Sambatyon (Moshe Efrati)

משה סמבטיון / משה אפרתי

Auch unter dem Pseudonym Moyshe Krasnyanski, wurde 1910 in der heutigen Ukraine in eine chassidische Familie geboren. Jüdische Ausbildung trotz damaligem staatlichen Verbot und Ordination zum Rabbiner.

Flucht nach Usbekistan und nach dem Krieg nach Deutschland. Hier begann Sambatyon seinen elfbändigen Roman zu schreiben „A zekster velt-teyl“, über alles, was er erlebt und erlitten hat. Teilweise Veröffentlichungen in den jiddischen Zeitungen Unzer veg, Unzer vort und Yidishe shtime.

Emigration nach Paris, hier 1949-1953 Veröffentlichung aller elf Bände (Verleger T. Grohar). 1957 ging Sambatyon in die USA, anschließend nach Israel, wo A zekster velt-teyl von Avraham Kariv ins Hebräische übersetzt wurde und 1961-1963 in fünf Bänden unter dem Pseudonym Moshe Efrati erschien („Zerstörte Generationen. Ein Roman über das Leben der Juden in der Sowjetunion“). Sambatyon starb 1968.

Quelle Jiddisch Leksikon

Abb. Yiddish Book Center

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Levi Shalit

לוי שאליט

Der jiddische Dichter wurde 1916 geboren und wuchs in Litauen auf. Ausbildung in der Jeschiwa. Mit 20 Jahren erste Veröffentlichungen in jiddischen Zeitungen.

1941 wurde Shalit im Ghetto Šiauliai interniert und arbeitete im Untergrund. Deportation ins KZ Dachau. Shalit überlebte sowohl das Konzentrationslager als auch den Todesmarsch.

Er schrieb mehrere Bücher, die unten abgebildet sind, und ist der Gründer der jiddischen Zeitung Undser veg. Shalit ging nach Afrika und kaufte die von Boris Gersman gegründete Afrikaner yiddishe tsaytung und war drei Jahrzehnte ihr Herausgeber.

1983 ging Shalit nach Israel. Er ist sein Leben lang Zionist gewesen. Shalit starb 1994.

Levi Shalit beschreibt den Transport vom Ghetto in das Konzentrationslager

Levi Shalit schildert seine Erlebnisse im KZ-Lager Kaufering II (1984)

Yiddish Book Center

Abb. links bobshop , rechts jewishgen.org

Joel Mastboym

יואל מאסטבוים

Joel Mastboym schrieb jiddische Kurzgeschichten und Romane sowie Feuilletons und Reiseberichte für jiddische Zeitungen. Er wurde 1882 in Międzyrzecz, Polen geboren und lebte eine Zeit in Warschau. Wie viele junge Dichter zeigte er IL Perez seine Manuskripte, der nicht begeistert gewesen sein soll.

1933 Emigration nach Palästina. Mastboym schrieb Geschichten über die Menschen dort („Juden in Palästina“). Er war gerade in Polen, als der Krieg ausbrach und es gelang ihm, rechtzeitig nach Palästina zurückzukehren. Mastboym starb 1957.

Werke z.B.
Fun roytn lebn
Maritas glik
Af nokhemkes vanderungen
Naye mentshn
Der koyekh fun der erd

Quelle encyclopedia.com

Ausführlich über seine Werke siehe Joshua Fogel Yiddish Leksikon

Yiddish Book Center, Zeichnung ebd. aus Fun roytn lebn.

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Benjamin Harshav

Jiddischer und hebräischer Dichter und Literaturwissenschaftler für jiddische und hebräische Literatur. Ersten jiddischen Gedichtband mit 19 Jahren veröffentlicht. 1948 erschien sein Gedichtband שטויבן über den Holocaust.

Harshav wurde 1928 in Wilna geboren, 1948 Emigration nach Israel. Studium der jiddischen Literatur und der jüdischen Geschichte an der Hebrew University of Jerusalem, wo er später selbst lehrte. Ebenso an den Universitäten Tel Aviv und Yale und als Gastprofessor in Harvard u.a.m.

Seine Pseudonyme sind Gabi Daniel für Hebräisch („Die Gedichte von Gabi Daniel“ שירי גבי דניאל ) und H. Binyomin für seine jiddischen Gedichte. Harshav starb 2015 in Connecticut.

Harshav im Interview , Yiddish Book Center

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Rikuda Potash

רקודה פּאָטאַש

Die jiddische Schriftstellerin stammt aus Polen, geb. 1906 in Ojców. Sie war eine Zeitlang die Frau des Dichters Chaim Leib Fuks. Schon mit 12 Jahren schrieb sie jiddische Gedichte und behielt das Jiddische bei, auch als sie 1934 nach Jerusalem auswanderte, obwohl Jiddisch damals bei den Zionisten verpönt war. Sie schrieb Naturlyrik, Kurzgeschichten und Kinderliteratur, über biblische Frauen, den Holocaust und ethnische Gruppen in Jerusalem. Rikuda Potash starb 1965.

Eine ausführliche Beschreibung ihrer Werke siehe
Jewish Women’s Archive

Über biblische Frauen in der hebräischen Literatur siehe hier

Yiddish Book Center

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Avrom Rintsler

 אַבֿרהם רינצלער

Avrom Rintsler mit Binyomin Harshav und Yossl Birshtein.

Avrom Rintsler wurde 1923 in Rumänien geboren. Jiddisch lernte er an einer Schule in Czernowitz. Während des Holocaust war er in einem KZ in Transnistrien.

Sein erstes Gedicht wurde 1947 in der Bukarester Sammlung veröffentlicht. 1949 ging er nach Israel. Er war Mitbegründer der Dichtergruppe Yung-Yisroel. Seine Gedichte erschienen in ihren Anthologien, in Tel Aviv, New York und in Di goldene Keyt. Avrom Rintsler starb 2008.

Bild: In geveb

Buch: Yung-Yisroel. Literatur – Kunst – Kritik. Dezember 1954. Herausgeber Rintsler, Avraham. Haifa: Aroysgegebn fun der grupe Yung-Yisroel, 1954.

Über Yung-Yisroel (PDF)