Zishe Vaynper

זישע ווײַנפּער

Zise Vaynperlikh, literarischer Name Zishe Vaynper oder Weinper, wurde 1893 in Turijsk, Wolhynien, Ukraine geboren, dem Shtetl, aus dem auch die Olitzki Brüder stammen. Er war ein jiddischer Dichter, Schriftsteller, Lehrer, Zionist und Herausgeber der Zeitung דער אָנהייב

Vaynper wuchs in einem chassidischen Umfeld auf, erhielt eine traditionelle jüdische Ausbildung in einer chassidischen Synagoge und den Jeshiwot in Rowno und Brisk. Sein Vater war Kantor am Hof von Rebbe Leybenyu.

Als junger Mann begann er, sich mit weltlicher Literatur zu beschäftigen und jiddische Gedichte zu schreiben. Er zog nach Warschau, um dem jiddischen literarischen Zentrum nahe zu sein. 1913 ging er in die USA und schloss sich der Dichtergruppe ‚Di Yunge‘ an. Er veröffentlichte Gedichte und Geschichten, besonders über sein jiddisches Shtetl Turijsk, das durch den Holocaust für immer verloren ist.

Werke 
Pinye
Bay der Greblye
Raṭmya
Birebidschan
Eygns
Unṭerṿegns
Der bafrayṭer
Gildener hon
Dos Z. Ṿaynper-bukh 

Zishe Vaynper starb 1957.

Zum Weiterlesen und Gedichte

Quellen
Turijsk
Yiddish Leksikon, Bild ebd

Yiddish Book Center

Fradel Shtok

Die jiddische Dichterin Fradel Shtok wurde 1890 im Shtetl Skala in Galizien geboren. Mit 17 wanderte sie nach New York aus und lebte bei Verwandten, ihre Eltern hatte sie früh verloren. Dort schloss sie sich der Dichtergruppe ‚Di Yunge‘ an.

Shtok schrieb Geschichten und lyrische Gedichte, teilweise in Sonettform, über die Ehe und junge jüdische Frauen in Osteuropa. Sie veröffentlichte im ‚Forverts‘ und in ‚Der tog‘, gab ein Buch mit Kurzgeschichten und einen Roman auf Englisch heraus ‚Musician Only‘.

Shtok erhielt scharfe Kritiken ihrer männlichen Dichterkollegen, die eine weibliche Dichterin nicht akzeptieren konnten. Sie schrieb von da an auf Englisch und wurde gemütskrank.

Erhältlich ist eine Veröffentlichung in englischer Übersetzung mit ausgewählten Geschichten aus dem Shtetl in Galizien und über Einwanderer in New York.

Über das Buch

Zum Weiterlesen

Ein Interview mit ihren Übersetzern

Hinde Gitel’s Daughter-in-Law, a Yiddish short story

Hervorragender Artikel von Jewish Studies Columbia

Meir Blinkin

Meir Blinkin war ein jiddischer Schriftsteller und der Urgroßvater des amerikanischen Außenministers Antony Blinken.

Meir Blinkin wurde 1879 in Perejaslaw, heute Ukraine geboren, die Stadt, in der auch Sholem Aleichem zur Welt kam. 1904 emigrierte Blinkin mit seiner Familie in die Vereinigten Staaten, wo er an die 50 Bücher veröffentlichte und für Zeitungen schrieb. Sein Thema war vor allem die Diaspora in New York um die Jahrhundertwende, so auch in den abgebildeten ins Englische übersetzen Stories, von der Linguistin Ruth Wisse eingeleitet.

Meir Blinkins Stärke soll in den psychologischen Analysen und der Darstellung der Atmosphäre in der New Yorker Diaspora gelegen haben. Die Einwanderer kamen aus den Shtetlech Osteuropas und fanden sich in riesigen Mietshäusern einer tosenden Stadt wieder und hatten mit dem Zerrissensein zwischen der Moderne des Exil-Landes und ihrer tiefjüdischen Tradition zu kämpfen.

Blinkin spielte eine leitende Rolle innerhalb der Dichtergruppe ‚Di Yunge‘. Er starb mit nur 36 Jahren in New York.

Es waren seine amerikanischen Nachkommen, die aus dem jiddischen Blinkin -> Blinken machten.

Bild rechts unten: haGalil Antony Blinken. Links sunypress.edu/books
Suny

Pressukrainianjewishencounter.org

Avrom Moyshe Dilon

Jiddischer Dichter und Mitglied der amerikanischen Dichtergruppe ‚Di Yunge‘.

Dilon, früher Zhuravitski, wurde 1883 in Zdzięcioł bei Grodno, heute in Belarus, geboren. 1904 ging die Familie nach Amerika.

Mit 27 veröffentlichte Dilon erstmals seine melancholischen Gedichte, die zu schreiben er früh begonnen hatte. Bis heute gehandelt wird sein Buch ‚Gele bleter‘ von 1919 (‚handelt von einem wundersamen Dichter, der einen Bettlersack voller gelber Blätter trug, der alle um ihn herum erschreckt‘ – Verlagstext).

Dilon starb 1934.

Bilder Yiddish Book Center

Zisha Landau

Jiddischer Dichter, der zu der Dichtergruppe ‚Di Yunge‘ gehörte; eine Gruppe junger, lediger, armer jiddischer Dichter mit Hang zum Individualismus, die um 1900 nach Amerika auswanderten. Sie rebellierten gegen IL Perez‘ klassische Dichtung.

Landau wurde 1889 in Polen geboren. Großvater und Vater waren berühmte chassidische Rebbes. Landau wurde jüdisch und weltlich erzogen. Mit 17 ging er nach New York. Er lehnte die politische Dichtung ab, fühlte sich zur Schönen Dichtung hingezogen, und immer zur Wahrheit, zur „authentischen Poesie, einer tiefen emotionalen Erfahrung“ (Hyala Landau). Seine Werke wurden erst nach seinem Tod veröffentlicht, zu Lebzeiten lag ihm nichts daran. Landau übersetzte auch ins Jiddische, u.a. den berühmten Oblomow und englische Balladen.Wer mehr über ihn wissen möchte, lese den Text von Hyala Landau: Klick

Zisha Landau starb früh, 1937, mit 48 Jahren. Seinen frühen Tod hatte der sensible Dichter vorausgeahnt.

zchor.org

Zisha Landau: Gedichte

Moyshe Nadir/ Yitzchak Rays

Yitzchak Rays war jiddischer Dichter, Schriftsteller, Satiriker, Essayist, Dramatiker, Romanautor. 1885 wurde er in Naraiv geboren, früher Österreich-Ungarn, heute Ukraine. Sein Vater stammt wie Moyshe Leyb Halpern , mit dem er befreundet war, aus Złoczów.

Mit 13 Auswanderung nach Amerika, wo er sich Isaac Reiss nannte. Nachdem er unter zahlreichen Pseudonymen geschrieben hatte, blieb er bei Moyshe Nadir. Er war bekannt für seine beißenden Theaterkritiken, schrieb selbst Theaterstücke und für jiddische kommunistische Zeitungen, von denen er sich distanzierte, als die Schauprozesse begannen. Soll mit der Dichtergruppe ‚Di Yunge‘ gearbeitet haben.

Werkbeispiele
Moyde ani, autobiographisch; 
Vilde royzn, sein erstes Buch; 
Fun mentsh zu mentsh, eine Anthologie, die er zusammen mit seinem Freund Moyshe Leyb Halpern herausgab. 
Und wie sein Freund starb er früh an einem Herzinfarkt, 1943 in Woodstock, New York.

„Wenn ich nichts zu sagen habe, schreibe ich auf Englisch. Wenn ich etwas zu sagen habe, schreibe ich auf Jiddisch.“

Bild und weitere Informationen

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H. Leivick

Es gibt einen weiteren jiddischen Dichter mit dem Namen Halpern, Leivick Halpern. Er wurde zwei Jahre nach Moyshe Leyb Halpern geboren. H. Leivick wählte das Pseudonym H. LEIVICK, damit es nicht zu Verwechslungen käme, auch er gehörte der amerikanischen Dichtergruppe ‚Di Yunge‘ an.

Geboren wurde H. Leivick 1888 in Igumen, heute Belarus, studierte in Cheder und Jeschiwa und schloss sich später dem sozialistischen BUND an. Dafür wurde er verhaftet und zur Zwangsarbeit nach Sibirien verbannt. Nach Jahren Gefängnis konnte er fliehen und schaffte es, nach Amerika zu gelangen, wo er journalistisch arbeitete und Gedichte schrieb. Seine besten Gedichte sollen ihm in der Tuberkulose-Heilanstalt gelungen sein. H. Leivick starb 1962 in New York.

Werke

  • Gedichte, z.B.
    Der Golem
    Galuth und Geulah
    Lider fun gan eydn
    Die Ketten des Messias
  • Dramen
    u.a.m.

Empfehlenswert: Klick


Moyshe Leyb Halpern

Halpern gehört zu den einflussreichsten jiddischen Dichtern seiner Zeit. Geboren 1886 in Złoczów, Galizien, heute Ukraine, besuchte die jüdische und die polnische Schule.

Er lebte zehn Jahre in Wien, wo er auf Deutsch schrieb, kehrte nach Złoczów zurück und wechselte ins Jiddische.

Halpern ging in die USA und schloss sich der neoromantischen Dichtergruppe Di Yunge an, zu der auch Abraham Reisen, Anna Margolin, Mani Leib und andere gehörten. Aber er war nicht der Typ, der sich anpassen und integrieren konnte, er war Außenseiter, allein und litt Hunger. („In ärmlichen Kneipen verbringe ich meine Nächte, Ein harsches Grau durchdringt alle meine Tage“).

Er war Mitarbeiter der kommunistischen Zeitung Di frayheyt, aber vor allem schrieb er Gedichte. Es erschienen die Bände ‚In New York‘ und ‚Der goldene Pfau‘. Berühmt ist seine Shtetl-Nostalgie über seine Heimat Złoczów. Halpern starb früh, 1932, an einem Herzinfarkt.

Julian Levinson geht in Yiddish Culture ausführlich auf Halperns Werke ein.

Menahem Boreisho

מנחם באָריישאָ

(Goldberg). Jiddischer Dichter und Essayist, geboren 1878 in Brest-Litovsk. Traditionelle jüdische Erziehung. Sozialistischer Zionist. Ermutigung von Perez, seine ersten Gedichte zu veröffentlichen, das war wahrscheinlich 1905.

1914 Auswanderung nach New York. Mitarbeiter bei Der Tog. Boreisho schrieb über 20 Bände auf Jiddisch. Poesie, Gedichte, Kunstkritik. Gedichte über Polen. Boreisha starb 1949 in New York. Er gehörte zur Dichtergruppe ‚Di Yunge‘.

„Menahem Boreisho begegnete seinen Lesern vornehmlich als religiöser Dichter, immer auf der Suche nach dem Verständnis für die Geheimnisse zwischen Himmel und Erde, zwischen Leben und Tod. Ihm bedeutete die Poesie die intuitive Erfassung der Wahrheit, die untrennbar verbunden war mit Religion, Philosophie und Geschichte. Seine literarische Leitfigur war Moses, in dem er die Fähigkeit der Offenbarung, nationaler Vision, messianischen Glaubens und der Gottesfürchtigkeit verkörpert sah. 1914 verließ Boraischa den Peretz-Kreis in Warschau, und obgleich er vielen Beschäftigungen in den jüdischen Gemeinden und im literarischen Leben Amerikas nachging, blieb er bis an sein Lebensende ein einsamer, unsteter Wanderer, immer auf der Suche nach tieferen Einsichten, stets unzufrieden mit den Erkenntnissen und der Weisheit, die er gewonnen hatte. Sein autobiographisches, philosophisches Vers-Epos ‚Der Geher‘ (1943) zeichnet seine Erlebnisse und Abenteuer im Reich der Gedanken auf; es blieb sein bedeutendstes Werk.“ (Helmut Dinse, Sol Liptzin: Einführung in die jiddische Literatur).

Werkbeispiele:
• Gedicht : A Ring in der Keyt.
• Gedicht: Poyln (Die Spannungen zwischen Juden und Polen).
• Der Geier: Spirituelle Autobiografie, zehn Jahre daran gearbeitet. "Von der Skepsis zum Glauben, vom Profanen zum Heiligen. Das Werk ist ein poetischer Versuch, das intellektuelle Erbe des Judentums und der jüdischen Geschichte der letzten Generationen zusammenzufassen, [...]"

https://www.encyclopedia.com/religion/encyclopedias-almanacs-transcripts-and-maps/boraisha-menahem

Bild oben Wikipedia unter Борейшо, Менахем
Bild unten Yiddish Leksikon

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Reuben Iceland

Einer der Gründer der jiddischen avantgardistischen New Yorker Dichtergruppe ‚Di Yunge‘, zu der u.a. auch Mani Leib , Abraham Reisen und Anna Margolin gehörten, war der Dichter und Essayist Reuben Iceland, geboren 1884 in Radomyśl Wielki, Galizien, heute Polen.

Er begann mit 16, hebräische Gedichte zu schreiben, ging 1904 nach New York und schrieb auf Jiddisch. Iceland war Mitarbeiter der jiddischen Tageszeitung Der Tog, übersetzte Heine, Nietzsche u.a. berühmte Schriftsteller ins Jiddische. Iceland schrieb eine „sanfte, ruhige, klare und anschauliche – emotionale – Lyrik.“ (Yiddish Leksikon). Er starb 1955 nach langer Krankheit in Miami Beach.

Werkbeispiel: Das Drama ‚Rabbi Asher Kahane‘

Bild Yiddish Leksikon