Jisroel Shtern

Einer der wichtigsten jiddischen Dichter und Essayisten der 1920er und 30er Jahre.

Geboren 1894 in Ostroleka, Polen, Ausbildung in Cheder und Jeschiwa. Trotzdem schätzte er sowohl die säkularen als auch die traditionellen Dichter, insb. Hillel Zeitlin. Shtern pflegte Umgang sowohl in der Tłomackie 13 (weltlicher jiddischer Schriftstellerverband) als auch mit den Brazlaver Chassidim und gehörte der Künstlergruppe Yung-Yidish in Łódź an.

Er schrieb düster und ängstlich, hatte schwache Nerven und war überzeugt, daß Leiden näher zu G’tt führt. So ist sein Thema immer wieder das Leid der Juden.

Shtern gelang es nicht zu fliehen, im Ghetto verhungerte er fast, schrieb aber weiter, das ist alles verloren gegangen. Rachel Auerbach rettete ihn vor dem Hungertod. Vor den Nazis konnte sie ihn nicht retten, Jisroel Shtern wurde 1942 in Treblinka ermordet.

Bilder: The Yisroel Shtern Project

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Rachel Auerbach

רחל אוירבך 

Rokhl Auerbakh war Schriftstellerin, Historikerin und Holocaustüberlebende, die auf Jiddisch und Polnisch schrieb.

Die Gruppe Oyneg Shabes, im Warschauer Ghetto interniert, geleitet von dem Historiker Emanuel Ringelblum, dokumentierte durch Historiker, Schriftsteller, Rabbiner und Sozialarbeiter das Leben und Sterben der Juden im Ghetto. Auerbach ist eine der drei Überlebenden der Gruppe. Die Manuskripte, das Oyneg Shabes-Archiv oder Ringelblum-Archiv, wurden in Milchkannen versteckt vergraben und dadurch gerettet. Auerbach führte die Arbeit auch nach dem Krieg weiter, indem sie Erinnerungen anderer Überlebender aufzeichnete. 1961 war sie Zeugin im Eichmann Prozess.

Auerbach wurde 1903 in Lanivtsi, Wolhynien, Russ Reich, Ukraine geboren. Sie ging in Lemberg aufs Gymnasium und studierte Philosophie und Geschichte und arbeitete als Journalistin für eine polnische und mehrere jiddische Zeitungen. Sie lebte mit Itzik Manger zusammen und rettete später sein Archiv.

Auerbach gelang die Flucht aus dem Ghetto. Nach dem Krieg initiierte sie die Ausgrabungen der Dokumente und arbeitete bei Yad Vashem. Sie baute eine Datenbank mit Zeugenaussagen von Überlebenden auf und schrieb Bücher über das jüdische Leben vor und während des Holocaust auf Jiddisch und Polnisch.

Das Ringelblum-Archiv umfasst 25.000 Seiten und wird in Warschau aufbewahrt.

Rachel Auerbach starb 1976 in Tel Aviv.

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